Die Polizei geht von einem Unfallgeschehen aus, nicht von einer Amokfahrt.
Die Polizei geht von einem Unfallgeschehen aus, nicht von einer Amokfahrt. Foto: Michael Ukas/dpa

Berlin/Teltow (dpa/bb) – Nach der tödlichen Autofahrt eines 27-Jährigen aus Berlin an der Grenze zu Brandenburg sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Potsdam teilte mit, dass am Montag ein Haftbefehl erlassen worden sei. Dem Beschuldigten werde ein vollendeter Totschlag sowie zweifacher versuchter Totschlag vorgeworfen.

Fingerkuppe abgebissen

Der 27-Jährige verursachte nach bisherigen Erkenntnissen am Sonntagmittag zwei schwere Unfälle an der südlichen Landesgrenze von Berlin und Brandenburg. Zunächst soll er als Beifahrer mit einem 43-jährigen Fahrer in dem späteren Unfallauto in Streit geraten sein. Während dieses Streits soll der Jüngere den Älteren mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn anschließend gewürgt haben.


Bei dem Versuch des 43-Jährigen, sich aus dem Würgegriff zu befreien, gelangte einer seiner Finger in den Mund des 27-Jährigen. Dieser soll ihm dann eine Fingerkuppe abgebissen haben. Daraufhin ergriff der 43-Jährige die Flucht aus dem Auto.

Drei Menschen angefahren – einer stirbt

Der 27-Jährige soll nach Polizeiangaben dann auf den Fahrersitz gewechselt sein und den Wagen beschleunigt haben. Dabei stieß er zunächst gegen ein geparktes Fahrzeug, später kollidierte er mit einem
Postverteilerkasten und fuhr danach eine 59-jährige Fußgängerin
sowie einen 66 Jahre alten Fußgänger an.

Von dort flüchtete der 27-Jährige und steuerte seinen Wagen nach Brandenburg in Richtung Potsdam-Mittelmark. In Teltow kam er den Angaben zufolge mit dem Auto am Mauerweg, der bei Radlern und Ausflüglern beliebt ist, erneut von der Straße ab und soll einen Fahrradfahrer gerammt haben, der noch an der Unfallstelle starb. Der Unfallfahrer versuchte zu flüchten, die Polizei fasste ihn in der Nähe des Unfallortes.