Wähler auf dem Weg zur Stimmabgabe anlässlich der Bundestagswahl, der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und der Abstimmung über ein Volksbegehren in einem Wahllokal in Berlin-Prenzlauer Berg.
Die Landeswahlleitung will es besser machen. Bild: IMAGO / Seeliger

Mit viel Geld will Berlin erneute Pannen bei der Wiederholungswahl vermeiden und tatsächlich zeigt die angekündigte Bezahlung von 240 Euro für Wahlhelfer bereits Wirkung.

Viele Menschen hätten sich für den 12. Februar schon angemeldet, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) heute Mittag in einer Sondersitzung des Innenausschusses. Jeden Tag gingen viele Anfragen ein, nicht nur aus Berlin, sondern auch aus ganz Deutschland.

Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler bei einer Pressekonferenz.
Berlins Landeswahlleiter Stephan Bröchler bei einer Pressekonferenz. Foto: Fabian Sommer/dpa

240 statt 60 Euro

Landeswahlleiter Stephan Bröchler sagte, aktuell hätten sich 26.000 Menschen als Helfer beworben. Einer der zwölf Bezirke habe bereits angegeben, es hätten sich jetzt schon genug Wahlhelfer gemeldet.

Dazu trügen sicher auch die steuerfreien 240 Euro bei, sagte Bröchler. Zuvor hatte es 60 Euro Aufwandsentschädigung gegeben. Für Beamte und Angestellte des Landes soll es für den Einsatz als Wahlhelfer sogar bis zu drei freien Tage als Ausgleich geben, sagte Spranger.

Bezahlung erst nach Wahlende

2021 hatte der Senat Wahlhelfern vorgezogene Corona-Impfungen zugesagt. Als Folge hätten sich Helfer angemeldet und impfen lassen – aber „ein nicht unbeträchtlicher Teil“ habe kurz vor der Wahl seinen Helfereinsatz wieder abgesagt, sagte Bröchler. Daher soll diesmal die erhöhte Bezahlung erst nach Schließung der Wahllokale ausgezahlt werden.

Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres, Sport und Digitalisierung.
Iris Spranger (SPD), Berliner Senatorin für Inneres, Sport und Digitalisierung. Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Bis zu 43.000 Wahlhelfer sollen eingesetzt werden. Das wären deutlich mehr als bei der Pannenwahl im September 2021, obwohl dieses Mal nur das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen und nicht zusätzlich noch der Bundestag gewählt werden soll.

Bröchler kündigte an, es solle mehr Wahlkabinen in den Wahllokalen geben, mehr Laptops, Handys und deutlich mehr gedruckte Wahlzettel als eigentlich Wähler erwartet werden. Die Transporte der Wahlzettel erfolgten früher, die Kartons würden besser kontrolliert und dokumentiert, es gebe Kontakte zur Feuerwehr bei Notfällen und auch auf Wasserschäden sei man vorbereitet.

Echte Herkulesaufgabe

Bröchler nannte die Organisation der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus am 12. Februar eine „Herkulesaufgabe“. Der Zeitraum von 90 Tagen zur Vorbereitung sei „sehr kurz“, sonst habe man ein Jahr Zeit dafür. Die Aufgabe sei es nun, dafür zu sorgen, dass die Wiederholungswahl reibungslos funktioniere. Es gehe auch um Berlins Ruf, sagte Spranger.

Berlins Verfassungsgerichtshof hatte entschieden, dass die Wahl zum Abgeordnetenhaus aufgrund vieler Pannen komplett wiederholt werden muss.

Text: dpa/bb/red/su