Corona-Proteste
Unter dem Motto Gemeinsinn leben. Demokratische Werte schützen protestiert die Initiative Gethsemanekiez gemeinsam mit Mitgliedern der evangelischen Gethsemanekirche gegen einen geplanten Protestzug von Coronaleugnern, Querdenkern und Impfgegnern. Vergangene Woche hatten Coronaleugner vor der Berliner Kirche mit einer Mahnwache gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Diesmal besetzte die Gemeinde den öffenltichen Raum. Coronaleugner und Impfgegner wurden von der Polizei des Platzes verwiesen. Die Verlässt ein Demonstrant der Querdenken-Bewegung die Straße. / Under the motto Living public spirit. Protect democratic values , the Gethsemanekiez initiative, together with members of the Protestant Gethsemanekirche, protested against a planne sn_ph20211220-11247.jpg

Die Zahl der Demonstrationen und Veranstaltungen  mit Protesten gegen die Corona-Bestimmungen nimmt zu. Allein am Dienstag war die Berliner Polizei wegen diverser Aufrufe stadtweit mit rund 500 zusätzlichen Beamten bis in die späten Abendstunden im Einsatz, um die sogenannten Corona-Spaziergänger zu begleiten.

In Spandau hatten sich am frühen Abend rund 110 Personen zu einem Aufzug zusammen gefunden, der unter dem Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit“ so auch angemeldet war.

Polizeieinsatzkräfte stoppten den Aufzug nach gut einer Stunde, da einzelne Teilnehmer keine Mund-Nase-Bedeckung trugen. Nachdem der Versammlungsleiter die Betroffenen darauf hinwies, setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung und verlief im weiteren Verlauf ohne Zwischenfälle.

Auf dem Alexanderplatz

Störungsfrei verliefen auch drei Kundgebungen, die unter dem Motto „Das ist kein Montagsspaziergang – das ist Kriechen“ an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz und in der Straße Unter den Linden ab 18 Uhr stattfanden. Hier nahmen in der Spitze bis zu 15 Personen teil.

In Schöneberg

Gegen 18 Uhr bemerkten Beamte am Rathaus Schöneberg eine Gruppe von rund 300 Personen, die sich geschlossen in Richtung Nollendorfplatz bewegten. Die Teilnehmer missachteten die geltenden Abstandsregeln und trugen zudem keine Mund-Nasen-Bedeckung.

Die Polizisten leiteten daraufhin mehrere Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sowie wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein. Zwei Einsatzkräfte wurden bei diesem Einsatz leicht verletzt, konnten ihren Dienst aber fortsetzen.

Im Westen

Vor den Rathäusern Tempelhof, Lankwitz und Zehlendorf versammelten sich zwischen 18 Uhr und 19.30 Uhrjeweils bis zu 80 Personen. Die Versammlungen verliefen störungsfrei und unter Beachtung der geltenden Hygienebestimmungen.

Im Osten

In Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick versammelten sich an unterschiedlichen Orten mehrere Personengruppen mit einer Größe von 30 bis 200 Personen. Auf dem Vorplatz vor dem S-Bahnhof Köpenick bildeten rund 100 Menschen gegen 18 Uhr einen Aufzug, der sich im weiteren Verlauf in Richtung Rathaus Köpenick bewegte.

Dort wuchs die Personengruppe auf rund 150 Menschen an. Da die Teilnehmenden überwiegend keine Mund-Nase-Bedeckungen trugen und auch den erforderlichen Mindestabstand zueinander missachteten, wies die Polizei Berlin über Lautsprecher auf die Einhaltung der Bestimmungen hin, woraufhin sich gegen 18.50 Uhr die Versammlung auflöste.

In der Berliner Mitte

Am Alexanderplatz fanden sich unter dem Motto „Lauf Demo“ ab 18 Uhr diverse Personen zusammen und bildeten einen angemeldeten Demonstratiosnzug, der sich mit rund 320 Teilnehmern gegen 18.45 Uhr in Bewegung setzte. Da sich einige Personen nicht an die geltenden Hygienebestimmungen hielten, veranlasste der Versammlungsleiter Lautsprecherdurchsagen, in denen er auf die Einhaltung der Bestimmungen hinwies. Parallel dazu sprachen Polizeieinsatzkräfte die betroffenen Personen gezielt an und forderten sie auf, eine Mund-Nase-Bedeckung anzulegen und die vorgeschriebenen Abstandsregeln einzuhalten. Die Teilnehmer folgten den Anweisungen schließlich.

Nach einer Zwischenkundgebung endete der Aufzug gegen 20.30 Uhr mit rund 150 verbliebenen Teiilnhmern schließlich in der Straße Unter den Linden, wo er ohne weitere Zwischenfälle rund 10 Minuten später beendet wurde.

In Friedrichshain

Ab 18.30 Uhr versammelten sich rund 200 Personen in der Frankfurter Allee zu einer nicht angemeldeten Demonstration. Mit Eintreffen der Polizei zerstreute sich die Personengruppe in unterschiedliche Richtungen. Insgesamt verwiesen die Einsatzkräfte in der Folge fünf Personen des Ortes und stellten unter anderem eine Fahne und ein Schild sicher.

In Pankow

Eine weitere größere Personengruppe versammelte sich zeitgleich im Bereich des Pankower Rathauses. Eintreffende Polizeieinsatzkräfte nahmen drei Personen fest und leiteten zwei Ermittlungsverfahren wegen des Aufrufs zur Teilnahme an einer aufgelösten Versammlung sowie wegen des Verstoßes gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ein.

Nicht angemeldeter Aufzug in Spandau

Einen nicht angemeldeten Aufzug mit rund 160 Personen bemerkten Polizeieinsatzkräfte schließlich gegen 18.30 Uhr am Rathaus Spandau. Weil die Teilnehmer sich nicht an die geltenden Bestimmungen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung hielten, lösten die Beamten diese Versammlung im weiteren Verlauf auf, stellten die Personalien von insgesamt 93 Personen fest und leiteten ebenso viele Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.

 

Text: red/ylla, Bild:IMAGO/Seeliger