Potsdam (dpa) – Zwei Matchbälle haben sich die Volleyballerinnen des SC Potsdam im Play-off-Halbfinale um die deutsche Meisterschaft erkämpft, gleich den ersten wollen sie zum Einzug ins Endspiel nutzen. Gewinnt die Mannschaft gegen den Schweriner SC nach dem 3:2-Auswärtssieg auch das zweite Spiel in der Serie Best of three vor eigener Kulisse am Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1), stünde sie vorzeitig im Finale. «Wir werden alles reinhauen», verspricht SCP-Vorstandsmitglied Toni Rieger dem Potsdamer Publikum.
Und selbst im Falle einer Niederlage wäre für den Noch-Vizemeister aus Brandenburgs Hauptstadt nichts verloren. Dann käme es am Samstag zu einer alles entscheidenden dritten Partie in Schwerin.
Allerdings sind die Spielerinnen des SC Potsdam derzeit physisch und psychisch enorm gefordert. Es ist für die Mannschaft bereits das vierte schwere Spiel innerhalb von nur elf Tagen. Und zuletzt musste sie binnen 72 Stunden auch noch zweimal über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen: erst im Viertelfinale gegen den VfB Suhl, dann in Schwerin. Rieger sieht das Problem, gibt aber zu bedenken: «Vielleicht kommt uns ja jetzt zugute, dass wir solche Belastung gewohnt sind, weil wir von Anfang November bis in den Februar hinein auch immer in so einem Rhythmus mit drei Spielen in der Woche waren.»
Die Schwerinerinnen ihrerseits geben sich nach der unerwarteten Heimniederlage ungebrochen kämpferisch. «Wir wollen Vollgas geben und ein Entscheidungsspiel in unserer Halle erzwingen», kündigt SSC-Kapitänin Anna Pogany verbissene Gegenwehr an.
Bei Schwerin waren im ersten Halbfinal-Spiel die drei etatmäßigen Diagonalangreiferinnen Tutku Yüzgenc (Rückenprobleme), Elles Dambrink (Bauchmuskelzerrung) und Frauke Neuhaus (Erkältung) allesamt ausgefallen. Dass der Gegner auch in Potsdam derart geschwächt aufläuft, darauf mag sich Rieger jedoch nicht verlassen. «Darauf zu bauen, bringt doch nichts. Das geht am Ende doch nur schief», sagt er.