Ein Elch steht auf einer Wiese.
Ein Elch steht auf einer Wiese. Foto: Ingolf König-Jablonski/dpa-Zentralbild/dpa

Wölfe fühlen sich in Brandenburg wieder heimisch – und womöglich bald auch Elche. Seit 2015 sind die großen Pflanzenfresser in allen Landkreisen Brandenburgs gesehen worden.

Mindestens 147 Mal wurde eine Elchsichtung amtlich bestätigt – das steht in der Antwort des Umweltministeriums in Potsdam auf eine Anfrage aus der Landtagsfraktion von BVB/Freie Wähler. Bei der letzten Beobachtung 2022 sei im Naturpark Nuthe-Nieplitz südwestlich von Berlin der Elchbulle „Bert“ gesichtet worden, der ein Senderhalsband trägt.

Einwanderung aus Polen

Ursprünglich lebten die Paarhufer in fast ganz Europa. Die Säugetiere galten hier jedoch seit vielen Jahrzehnten als ausgerottet. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat es aber immer wieder Elche von Polen über die Oder nach Brandenburg gezogen – ähnlich wie bei den Wölfen. Viele wanderten weiter nach Westen. Die Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) geht von derzeit bis zu 15 Tieren aus, die sich dauerhaft in Brandenburg aufhalten. Auch «Bert» kam 2018 aus Polen nach Deutschland.

Im Jahr 2018 gab es laut Umweltministerium 40 Sichtungen von Elchen, der größten Hirschart. Sie betrafen die sieben märkischen Landkreisen Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Oder-Spree, Märkisch-Oderland, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Es handelte sich um einen Rekord: die größte Zahl der in einem Jahr in Brandenburg beobachteten Tiere. Wie viele sich zurzeit im Land aufhalten, ist jedoch unklar: Nur die Anwesenheit von «Bert» im Naturpark Nuthe-Nieplitz gilt als gesichert.

Kommen auch die Wisente nach Brandenburg?

In die Medien schaffte es neben Wölfen und Elchen 2017 auch ein Wisentbulle. Das Tier war ebenfalls von Polen nach Brandenburg gewandert. Nach Angaben des Ministeriums befinden sich derzeit jedoch keine Wisente und nur eine geringe Zahl von Elchen in Brandenburg. Wildschäden durch diese Tiere wären deshalb von „nachrangiger Bedeutung“.

Zwischen 2013 und 2018 gab es offiziell einen Elch-Managementplan. Dieser stellt laut Ministerium auch weiterhin die Handlungsgrundlage für den Umgang mit den Wiederkäuern dar. Mittelfristig plane man jedoch eine Aktualisierung. Zur möglichen dauerhaften Ansiedlung von Wisenten in Brandenburg soll eine wildbiologische Studie durchgeführt werden.