In der Kolumne „Schlager der Woche“ setzen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u. a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und interessanten Alltagsbeobachtungen auseinander. Dieses Mal schreibt Isabell Umlauf über den Weihnachtswahnsinn in der Hauptstadt.

In Berlin beginnt der Weihnachtsstress schon, wenn der erste Glühweinstand aufgebaut wird, also gefühlt im Spätsommer. Ab da verwandelt sich die Stadt in ein vibrierendes Gemisch aus Lichterketten, Stollenkrümeln und Menschen, die gleichzeitig hetzen und frieren.


Auf den Weihnachtsmärkten drängeln sich Touristen mit ­Kameras, während echte Berliner versuchen, unauffällig nur „kurz eine Wurst“ zu holen, aber natürlich im Gedränge stecken bleiben.

Die Ringbahn macht derweil ihr eigenes Festprogramm und beschert uns unerwartete Aufenthalte zwischen zwei ­Stationen, genau dann, wenn man pünktlich beim Wichteln sein will. Und die Geschenksuche? Ein Abenteuer. Man rennt durch Einkaufszentren, die lauter sind als jedes Silvesterfeuerwerk, nur um am Ende wieder einen Gutschein zu kaufen.

Trotzdem: Wenn über dem Alexanderplatz Schneeflocken tanzen – echte oder zumindest hoffnungsvoll gedachte – schmilzt der Stress ein bisschen. Denn Berlin wäre nicht Berlin ohne dieses herr­liche, chaotische Festgezappel.