BVV-Beschluss: Verwaltung soll Flächen für Freiluftevents von Clubs ermitteln.
Wird Spandau der neue Sehnsuchtsort der Berliner Clubkultur? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat das Bezirksamt beauftragt, öffentliche Flächen zu identifizieren und zu benennen, die schnell und unbürokratisch für Veranstaltungsformate wie Open-Air-, Kultur- und Clubevents an der „frischen Luft“ zur Verfügung gestellt werden können. Zu diesem Zweck soll eine zentrale Anlaufstelle im Bezirk geschaffen werden, welche für die Beteiligten als Ansprechpartnerin fungiert und sich um eine beschleunigte Bearbeitung von Anfragen bemühen soll.
Kontrolliert feiern
„Die Spandauer Clubs, Kulturinstitutionen und Bars leiden wirtschaftlich unter der Corona-Krise und den damit zusammenhängenden Einschränkungen“, heißt es zur Begründung des von der BVV beschlossenen Antrags, den die Grünen-Fraktion eingebracht hatte. „Gleichzeitig finden immer mehr illegale Feiern statt, bei denen die Hygiene- und Ordnungsvorschriften nicht eingehalten werden. Diesen illegalen Veranstaltungen soll der Nährboden entzogen und der Wirtschaft im Bezirk geholfen werden, indem auf geeigneten öffentlichen Flächen geordnete und kontrollierte Freiluftformate unkomplizierter möglich gemacht werden.“
Unklar ist bislang allerdings, wie groß das Interesse unter Spandauer und Berliner Clubbetreibern ist, Freiluft-Veranstaltungen in dem Außenbezirk auf die Beine zu stellen: nicht nur, aber gerade im Hinblick auf den nahenden Herbst. Aus der Linke-Fraktion hieß es, dass vor allem das Ballhaus Spandau und der Rockclub JWD auf der Insel Eiswerder von den neuen Möglichkeiten profitieren könnten. Zuletzt hatten ausufernde Partys in der Neuköllner Hasenheide und am Landwehrkanal in Kreuzberg für Aufsehen gesorgt.
Events auf dem Militär-Flugplatz
Doch welche Freiflächen kommen überhaupt infrage? Die Grünen haben einen konkreten Vorschlag. „Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr, also der Flugplatz Berlin-Gatow, wäre eine super Location für Open-Air -Events jeglicher Art“, so eine Sprecherin. „Die Bundeswehr könnte die Kultur-, Klub- und Event-Szene unterstützen, und die Besucher eine besondere Atmosphäre an einem besonderen Ort genießen, den sie sonst nicht mit Frischluft-Events“ in Verbindung bringen.“
Datum; 8. September 2020, Text: red/nm, Bild: imago images/Lichtgut