Der „SchillerDialog“ im Neuköllner Quartier Schillerpromenade geht in die nächste Runde.
Beim Auftakt im Januar wurden zahlreiche Anregungen von Anwohnern gesammelt. Mit den Rückmeldungen aus den Fachämtern hat das Büro „Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG“ einen Entwurf für ein städtebauliches Entwicklungskonzept entwickelt, der nun diskutiert werden soll.
Anwohner und interessierte Bürger haben vom 22. Juni bis zum 26. Juli Gelegenheit, sich über den Stand der Planungen zu informieren und weiterhin ihre Anregungen einzubringen. Durch die Corona-Maßnahmen wird das allerdings nicht wie gewohnt, sondern im Rahmen einer Schaufenster-Ausstellung an der Genezareth-Kirche am Herrfurthplatz stattfinden.
Bürger befragen die Planer
An zwei Terminen kann direkt vor den Fenstern der Genezareth-Kirche das persönliche Gespräch mit dem Planungsteam gesucht werden: am 22. Juni und am 24. Juli, jeweils von 17 bis 19 Uhr.
Schriftliche Stellungnahmen können während des gesamten Zeitraums in den mit “Hinweis-Box Lebendiges Quartier Schillerpromenade” gekennzeichneten Briefkasten der Evangelischen Kirchengemeinde Genezareth am Herrfurthplatz 14 eingeworfen werden, heißt es aus dem Bezirksamt Neukölln.
Auf der Online-Beteiligungsplattform mein.berlin.de wird der Stand der Ergebnisse unter „Städtebauliches Entwicklungskonzept Lebendiges Quartier Schillerpromenade“ präsentiert. Auch hier besteht die Möglichkeit, den Konzeptentwurf zu kommentieren.
Ideen der Bürger transparent machen
In den kommenden Jahren werden für den Schillerkiez Fördermittel aus dem Programm „Lebendige Zentren und Quartiere“ bereitgestellt. Finanziert werden zukünftig insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Raumes sowie zur Sicherung und zum Ausbau von sozialen und Bildungseinrichtungen. Angestrebt wird eine Förderung mit Augenmaß, heißt es seitens des Planungsteams. Wichtiges Ziel dabei bleibe der Erhalt der sozialen Mischung. Auch eigene Ideen und Projekte der Bewohner können im Rahmen der Programmziele unterstützt werden.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) setzen sich auch in Zeiten pandemiebedingter Einschränkungen für eine umfassende Bürgerbeteiligung ein. Hikel: “Es muss gewährleistet sein, dass Bürger auch in diesen Zeiten über aktuelle Planungsvorhaben in ihrem Kiez informiert werden und mit ihren Anregungen Einfluss auf die Vorbereitung politischer Entscheidungsprozesse nehmen können.”
Kiez-Konzept soll im Herbst beschlossen werden
Biedermann ergänzt: „Ich freue mich, dass wir auch diesen Schritt mit den Menschen im Schillerkiez rückkoppeln können. Wenn wir Beteiligung ernst nehmen, müssen wir transparent machen, was aus den Ideen der Anwohner geworden ist und unsere Entscheidungen auch erneut zur Diskussion stellen.“
Nach der abschließenden Überarbeitung soll das städtebauliche Entwicklungskonzept im Herbst vom Bezirksamt beschlossen werden. Auf dieser Grundlage beantragt der Bezirk Städtebaufördermittel, um auch zukünftig notwendige Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur im Schillerkiez umsetzen zu können.
Ende dieses Jahres läuft das Quartiersmanagement (QM) im Gebiet Schillerpromenade aus. Damit gehen einige Maßnahmen als Regelaufgabe in die Verantwortung der Bezirksverwaltung über. Das QM-Gebiet umfasst das Wohngebiet Schillerpromenade und darüber hinaus die südlich der Leinestraße liegenden Friedhöfe sowie das Gebiet um den Wartheplatz bis an den südlichen S-Bahn-Ring.
Weitere Informationen zur Planung für das Quartier Schillerpromenade gibt es online.
Datum: 20. Juni 2020, Text: Redaktion, Bild: imago images/A. Friedrichs