Landschschaftsplaner stellen drei Varianten zur Wahl.
Ein Freibad oder ein Kombibad an den Gärten der Welt enoder am Biesdorfer Friedhofsweg oder ein Badeschiff im Biesdorfer Baggersee – so lauten die Varianten einer Machbarkeitsstudie zu den Freibad-standorten in Marzahn-Hellersdorf, die Stephan Buddatsch vom Landschaftsplanungsbüro TOPOS in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit präsentierte. Die Aufgabenstellung hatte sein Büro im vergangenen Jahr vom Fachausschuss der Bezirksverordnetenversammlung erhalten: Aus sieben vorgegebenen Standorten sollten die Möglichkeiten für den Bau eines Schwimmbades ausgelotet werden, damit das im gesamten Bezirk schon seit vielen Jahren heiß diskutierte und sehnlichst geforderte Schwimmbad endlich Wirklichkeit wird.
Die Ergebnisse
Eine der beiden Standort-Favoriten für die heißen Sommertage könnte am Friedenspark neben den Gärten der Welt entstehen. „Hier könnte das Schwimmbad in den Hang im Jelena-Santic-Park hineingebaut werden“, sagte Buddatsch. Diese Variante böte auf einer Fläche von 6,2 Hektar mit Platz für rund 2.5000 Badegäste einen Blick über den ehemaligen IGA-Park. Die landeseigene Grün Berlin Gmbh plant ganz in der Nähe übrigens auch selbst ein eigenes kleines Freibad auf ihrem Gelände. Vorteil dieser Standort-Variante sind die gute Verkehrsanbindung, die optimale Grundstücksgröße und das eher geringe Konfliktpotenzial mit den vorhandenen Anwohner und Nachbarn.
In Biesdorf
Der Standort der zweiten Variante liegt am Biesdorfer Friedhofsweg südlich des Bahnhofs Wuhletal. Obwohl das Gelände „nur“ drei Hektar groß ist, könnte hier im Gegensatz zum Standort am IGA-Park aufgrund des günstigen Grundstückzuschnitts sogar ein 50-Meter-Becken für ein Hallenbad gebaut werden. Darüber hinaus gäbe es mit dem nah anliegenden U- und S-Bahnhof eine optimale Verkehrsanbindung. Auch der Nachbarbezirk Lichtenberg verfügt – abgesehen vom Strandbad Orankesee -– über kein eigenes Freibad.
Auf dem See
Variante Drei versteht sich eher als Ergänzung zu den vorgenannten Standorten: TOPOS schlägt dafür auf dem Biesdorfer Baggersee den Bau einer 30 mal 80 Meter großen Badeplattform vor, die über einen 20 Meter langen Steg vom Ufer aus erreichbar sein könnte. Die Liegewiese am Ufer böte genügend Platz für rund 500 Badegäste. Obwohl das Schwimmen im Biesdorfer Baggersee aus Naturschutzgründen verboten ist, wird es derzeit in den heißen Sommermonaten dennoch geduldet. Die Badeplattform könnte hier für Entspannung dieser Konfliktsituation sorgen. In den kommenden Wochen werden die vorgeschlagenen Varianten noch einmal im Fachausschuss der BVV geprüft, um noch vor der Sommerpause des Parlaments eine Entscheidung für eine der Varianten treffen zu können, die man beim Senat vorlegen wolle, kündigte Björn Tielebein, Vorsitzender des Fachausschusses „Freibad“ und Fraktionsvorsitzender der Marzahn-Hellersdorfer Linken bereits an.
Einen Termin für einen Baustart oder sogar die Fertigstellung eines Schwimmbades mochte indes keiner der Politiker zum Präsentationstermin nennen. Allein zu den Kosten konnten sich die Fachleute aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt äußern: Die beiden wahrscheinlicheren Varianten dürften 15 bis 19 Millionen Euro beim Bau eines Freibades und rund 32 Millionen in Kombination mit einem Hallenbad kosten. Anregungen aus der Bevölkerung zu den bevorstehenden Entscheidungen rund um den Schwimmbadstandort sind indes herzlich willkommen und können per E-Mail an Stadtrat Gordon Lemm gesendet werden. Stefan Bartylla
BzStRSchulSportJugFam@ba-mh.berlin.de
19. Februar 2020, Text: stefan Bartylla, Bild: TOPOS LAndschaftsarchitekten, Bild: getty/ istockphoto/ Bicho_raro