
Alleine in Wedding und Moabit mussten im vergangenen Jahr 27 Casinos schließen.
Das strengste Spielhallengesetz Deutschlands scheint zu wirken. Genau 80 Spielhallen mussten im Jahr 2019 in Berlin schließen, seit 2011 hat sich die Zahl damit praktisch halbiert. Das zeigen die veröffentlichten Zahlen des Berliner Senats auf eine parlamentarische Anfrage des SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz. Demnach war der Rückgang der Spielhallen im vergangenen Jahr in Mitte am stärksten.
27 Hallen wurden geschlossen, statt 98 sind es jetzt 71 Hallen. Prozentual schlossen demnach die meisten Spielhallen in Steglitz-Zehlendorf (drei Hallen anstatt sieben). Die stärksten Rückgänge seit 2011 verzeichnen die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Treptow-Köpenick, Steglitz-Zehlendorf und Friedrichshain-Kreuzberg (um rund 65 bis 68 Prozent). „Das ist eine wunderbare Nachricht für die Berliner Kieze und hilft uns im Kampf gegen die Spielsucht“, erklärt Daniel Buchholz.
Verschärftes Gesetz
Dennoch würden täglich fast 600.000 Euro in den Spielautomaten der Stadt landen. Buchholz spricht von einer „Horrorzahl“. Das Spielhallengesetz wurde 2011 erlassen und im Jahr 2016 nochmals verschärft. „Die Spielhallenflut konnte erfolgreich gestoppt werden, die meisten Automatenstandorte müssen schließen. Mehrfachkomplexe und von Spielhallen geprägte Straßenzüge verschwinden aus dem Stadtbild“, zeigt sich der SPD-Politiker erfreut.
Neben den Spielhallen wirkt sich das Gesetz scheinbar auch auf die Zahl der Spielautomaten in Café-Casinos, Imbissen und Kneipen aus. Hier konnte Berlin im Jahr 2019 einen Rückgang von mehr als 1.700 Automaten verzeichnen. In Mitte, allen voran im Wedding und in Moabit, aber auch in den anderen Bezirken sorgten in den vergangenen Monaten immer wieder Razzien und die anschließenden Schließungen von Spielhallen für Aufsehen.
Datum: 19. Februar 2020, Text: Red./Katja Reichgardt, Bild: Bild: imago images/Joko