Die Gedenk- und Bildungsstätte setzt auf moderne Formen der Vermittlung.
In der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56 – 58, ist jetzt die neu gestaltete Dauerausstellung mit dem Titel „Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden“ eröffnet worden.
Die Schau beginnt mit den antisemitischen Schuldzuweisungen für Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg, integriert die Besprechung im SS-Gästehaus am Wannsee in den Verlauf der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden während der NS-Zeit und dokumentiert die Debatten um die Nutzung der Villa sowie die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nazis nach 1945. Sie endet mit Reflexionen zu Schuld, Verantwortung und Betroffenheit.
Design für alle
„Die Ausstellung spiegelt den derzeitigen Stand breiter Besucherforschung, die allen Menschen mit ihren ganz verschiedenen Bedarfen gerecht werden will“, teilt die Leitung des Hauses mit. Die Rezeptionsgewohnheiten unterschiedlicher Zielgruppen vereinen sich demnach mit bewährten Vermittlungsformen anspruchsvoller historischer Inhalte. Das Ergebnis sei eine inklusive Ausstellung im „Design für alle“.
An der Ausstellung haben Experten aus den Feldern Sehen, Hören, Bewegen, Verstehen und Empfinden mitgewirkt. Die neue Dauerausstellung verfügt über zu ertastende Ausstellungsstücke und Raumpläne, ein Bodenleitsystem, Induktionshörer sowie untertitelte Videomonitore. Ein Mediaguide mit Touren für Blinde, Seheingeschränkte, Schwerhörige sowie in Leichter Sprache und Deutscher Gebärdensprache ist verfügbar. Die Öffnungszeit des Hauses ist täglich von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.
Datum: 23. Januar 2020. Text: Redaktion. Bild: imago images/epd.