Haus der Wannsee-Konferenz
In der Gedenk- und Bildungsstaette Haus der Wannsee-Konferenz wird am Sonntag 19.01.2020 eine neue Dauerausstellung eroeffnet Foto vom 16.01.2020. Die vollkommen neu gestaltete Praesentation soll kuenftig ein breiteres Publikum anziehen und den Prozess der Verfolgung und den Voelkermord an den Juden im Nationalsozialismus verstaendlich machen. Dazu setzt die Ausstellung auf ein inklusives Design fuer Alle , das auch Beduerfnisse etwa von Rollstuhlfahrern, Blinden und Lernbehinderten beruecksichtige. Die sogenannte Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942 versammelte in der Villa im Suedwesten Berlins eine Runde aus 15 Vertretern der Reichs- und Besatzungsbehoerden sowie aus SS und Polizei. Thema war die Durchfuehrung des Massenmordes an allen europaeischen Juedinnen und Juden. Siehe epd-Bericht vom 16.01.2020 Neue Dauerausstellung im H Copyright: epd-bild/JuergenxBlume

Die Gedenk- und Bildungsstätte setzt auf moderne Formen der Vermittlung.

In der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56 – 58, ist jetzt die neu gestaltete Dauerausstellung mit dem Titel „Die Besprechung am Wannsee und der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden“ eröffnet worden.

Die Schau beginnt mit den antisemitischen Schuldzuweisungen für Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg, integriert die Besprechung im SS-Gästehaus am Wannsee in den Verlauf der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden während der NS-Zeit und dokumentiert die Debatten um die Nutzung der Villa sowie die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nazis nach 1945. Sie endet mit Reflexionen zu Schuld, Verantwortung und Betroffenheit.

Design für alle

„Die Ausstellung spiegelt den derzeitigen Stand breiter Besucherforschung, die allen Menschen mit ihren ganz verschiedenen Bedarfen gerecht werden will“, teilt die Leitung des Hauses mit. Die Rezeptionsgewohnheiten unterschiedlicher Zielgruppen vereinen sich demnach mit bewährten Vermittlungsformen anspruchsvoller historischer Inhalte. Das Ergebnis sei eine inklusive Ausstellung im „Design für alle“.

An der Ausstellung haben Experten aus den Feldern Sehen, Hören, Bewegen, Verstehen und Empfinden mitgewirkt. Die neue Dauerausstellung verfügt über zu ertastende Ausstellungsstücke und Raumpläne, ein Bodenleitsystem, Induktionshörer sowie untertitelte Videomonitore. Ein Mediaguide mit Touren für Blinde, Seheingeschränkte, Schwerhörige sowie in Leichter Sprache und Deutscher Gebärdensprache ist verfügbar. Die Öffnungszeit des Hauses ist täglich von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.

Datum: 23. Januar 2020. Text: Redaktion. Bild: imago images/epd.