Weihnachtsbaumaktion Oberbaumbrücke

Fahrradinitiative setzt sich für Schutzstreifen mit besonderer Aktion ein.

Die Idee des „Netzwerks fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg“ war in einem Café an der Falckensteinstraße ganz spontan entstanden: „Der Senat und auch die BSR rufen derzeit ganz offiziell dazu auf, ausgediente Weihnachtsbäume an den Straßenrand zu stellen. Da war unsere Idee, den Moment für die eigene Sache und die Bäume als Schutzstreifen zwischen Autofahrer- und Fahrerstreifen hier auf der Oberbaumbrücke zu nutzen“, erklärt Dirk von Schneidemesser, einer der Aktivisten, die sich seit Monaten für eine geschützte Radspur auf der Brücke einsetzen.

Die aktuelle Situation

Im vergangenen Sommer war die Fahrbahn auf der Oberbaumbrücke saniert und neu sortiert worden. Jetzt gibt es pro Richtung statt zwei Spuren nur noch eine Autospur. Dafür wurden die Radspuren in beiden Richtungen auf rund zwei Meter ausgebaut. „Das reicht uns aber nicht. Die Spuren selbst sind nur durch Fahrbahnmarkierungen getrennt. Oft fahren die Autos über diese Markierungen hinweg und belegen damit die Fahrradwege. Für uns ist das eine Scherz-Spur“, sagt Inge Lechner, Sprecherin der Fahrradinitiative. Schließlich seien Nachbesserungen für die Radwege auf der Oberbaumbrücke versprochen, aber nie umgesetzt worden.

Kaum fünf Minuten stand die neue Installation, da kümmerte sich auch schon die Polizei um die Angelegenheit. Das Aufstellen der Bäume sei ein Tatbestand, der den Straßenverkehr an dieser Stelle gefährde, teilten die Beamten den Aktivisten mit. Und deren Anliegen ist kein Scherz: Strafanzeige! Jetzt sucht die Initiative nach Rechtshilfe. „Kennt jemand einen Anwalt, der uns da unterstützen will?“, lautet die Frage der Aktivisten, die sie per Facebook an ihre Mitstreiter richten.

Datum: 6. Januar 2020, Bild und Text: Stefan Bartylla