Neues Angebot hilft einkommensschwachen Haushalten.
Im Hellersdorfer Kastanienboulevard gibt es seit Mitte Dezember ein Servicebüro, das für einen respektablen Geldsegen in einigen Haushaltskassen sorgen kann. Die Geschäftsstelle des „Stromsparcheck“ wird von der Caritas Berlin betrieben und kümmert sich mit vier Mitarbeitern um die Energieberatung für einkommensschwache Haushalte. „Rentner und Leistungsempfänger des Jobcenters können bei uns kostenlose Checks beantragen. Unsere Mitarbeiter kommen in die Haushalte, suchen mit Messgeräten nach den Kostenfressern bei Strom und Wasser und zeigen Lösungen, um Energie zu sparen“, erklärt Stefanie Schmidt-Alleweldt, Fachbereichsleiterin Arbeitsförderung bei der Caritas, die jetzt mit dem Servicebüro in die Straße am Kastanienboulevard (Postadresse Stollberger Straße 43) eingezogen ist. Die Berliner Energieagentur als Partner unterstützt das vom Bund finanzierte Projekt gemeinsam mit dem Marzahn-Hellersdorfer Jobcenter.
„Es ist gar nicht so außergewöhnlich, dass wir Strom- und Nebenkostenfresser aufspüren, die man ganz problemlos mit Alternativen ausstatten kann und die dann gleich mehrere Hundert Euro einsparen“, sagt Sven Schoß, Koordinator beim Stromsparcheck. Ein Klassiker sei zum Beispiel die Nutzung eines Plasma-Fernsehers. „Wenn der läuft, kostet das täglich bis zu 1,80 Euro mehr als die Nutzung eines qualitativ gleichwertigen LCD-Fernsehers. Im Laufe von wenigen Monaten können da schon hübsche Summen zusammen kommen, die sich später im Portemonnaie wiederfinden können“, erklärt Stefanie Schmidt –Alleweldt.
Wenn bestimmte Geräte zu viel verbrauchen und gewisse Kriterien erfüllt sind, vermittelt der „Stromsparcheck“ sogar Zuschüsse, um zum Beispiel einen Kühlschrank zu tauschen. „Ansonsten helfen viele kleine Details, um an vielen Stromquellen eine Menge Energie einzusparen“, sagt Schoß. Und die dafür notwendigen Geräte und Ausstattungen gibt es vom „Stromsparcheck“ zum Teil einfach geschenkt. Schaltbare Steckdosenleisten, LED-Leuchten statt Glühbirnen, Thermometer für die bessere Einstellung des Kühlschranks aber auch ganz einfache Tipps zum Lüften und Heizen sind bares Geld wert und in diesem Service völlig kostenfrei.
„Die größten Stromfresser sind alle Geräte, die kühlen und heizen. Die Verwendung von Durchlauferhitzern kann unter Umständen bis zu 56 Cent pro Minute kosten – bei warmen Wasser aus der zentralen Heizung kostet so etwas nur ein Bruchteil davon“, erklärt Schoß, der weiß, dass die Nachzahlungen von Nebenkosten bei den Energieanbietern oft die Geringverdiener besonders hart treffen.
„Deckenfluter mit den falschen Leuchtmitteln können auch enorm viel kosten, aber auch die Verwendung falscher Wasserhähne kann ins Geld gehen. Allein die Verwendung spezieller Duschköpfe kann den Wasserverbrauch von zwölf auf sieben Liter pro Minute senken, ohne dass man dies beim eigentlichen Duschvorgang bemerkt“, ergänzt Uwe Schröder, der Standortleiter des Büros am Kastanienboulevard. Er bringt die Erfahrung von anderen Berliner
Stromsparcheck-Standorten mit und weiß, dass es in geschätzt 75 Prozent aller Haushalte erhebliches Einsparpotenzial bei den Nebenkosten gibt.
In ganz Berlin unterhält die Caritas acht Standorte mit insgesamt 45 Stromberatern. Deren Beratung für einkommensschwache Haushalte wird schließlich immer wichtiger, denn diese Nebenkosten tragen die Jobcenter in der Regel nicht.
Für Sozialstadträtin Juliane Witt (Die Linke) ist das neue Angebot am Standort besonders wichtig. „Wir sind froh, diese Experten vor Ort zu haben. Mit diesem Büro bieten wir die tolle Möglichkeit, den Menschen zu helfen, am Monatsende etwas mehr Geld im Portemonnaie zu haben“, so Witt.
Mehr Infos zu den Berliner Standorten:
www.stromspar-check.de
Büro im Kastanienboulevard
Stollberger Straße 43, 12627 Berlin
Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr.
Tel.: (030) 666 33 12 20
Datum 12. Dezember 2019, Bild und Text: Stefan Bartylla