„Unter Palmen ein U-Boot“ ist eine künstlerische Betrachtung des heutigen Stasi-Gedenkortes.
In der Villa Heike, dem neuen Lichtenberger Ausstellungsort in der Freienwalder Straße 17, ist derzeit die Schau „Unter Palmen ein U-Boot“ zu sehen. In ihr sollen die transnationale Perspektiven, neue Beziehungen und die Geister dieses besonderen Ortes reflektiert werden.
Der Titel der Ausstellung verweist auf die Geschichte der Industriellen-Villa Heike und öffnet zugleich das Feld für eine Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Formen von Repression und Ausgrenzung. Die Künstler stellen mit ihren Werken Fragen zur Wahrnehmung des Ortes und dessen Geschichte als Kunst- und Kulturort.
Die eigenständigen Arbeiten stehen dabei unter dem Einfluss historischer und gegenwärtiger Eindrücke der Villa Heike und der benachbarten Gedenkstätte, die von Zeitgeschichte, Selbstverständnis und Solidarität erzählen, und den Betrachter dazu auffordern, sich näher mit den in der Welt agierenden Systemen zu befassen. Der Ausstellungsort war zu DDR-Zeiten Teil des Sperrgebiets um das Stasi-Gefängnis.
Fensterlose Zellen im Keller des Gefangenentraktes wurden von den Häftlingen als U-Boot bezeichnet. Die Villa, deren Garten zu Gründerzeiten mit Palmen bepflanzt war, diente später als Archiv für NS-Akten. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 22. Dezember täglich, außer montags, von 13 bis 19 Uhr.
Am 14. Dezember ab 17 Uhr diskutieren der Künstler Zoltan Kunckel und der Kulturwissenschaftler Manuel Silva Ferrer über das Thema „Identität eines Ortes nach einer Diktatur“. Am 15. Dezember, 13 bis 16 Uhr, findet hier ein Workshop mit teilnehmenden Künstlern statt.
Datum: 13. Dezember 2019, Text: red, Bild: BA Lichtenberg