Kältebus Stadtmission
Kältebus Stadtmission

Neuer großer Kältebus kann jetzt auch Rollstuhlfahrer versorgen.

Mit dem Kältebus und der Kälte-Notübernachtung will die Berliner Stadtmission auch in diesem Winter wieder Kältetote in Berlin verhindern. Seit dem 1. November sucht der blaue Bus mit seinem Team nach hilflosen Wohnungslosen, die nicht mehr aus eigener Kraft eine Notübernachtung aufsuchen können und fährt sie auf ihren Wunsch zu einem sicheren Übernachtungsplatz.

Die Idee des Kältebusses der Berliner Stadtmission startete vor über 20 Jahren. Damaliger Anlass war  der Erfrierungstod eines Obdachlosen in Berlin.

Gleich in der nächsten Nacht nach dem tragischen Tod des Mannes startete ein VW-Bus mit einem Team von Helfern: Die Idee das Kältebusses war geboren: Zwei Fahrzeuge fuhren fortan in den Wintermonaten durch kalte Berliner Winterächte.

Zum ersten Mal wird in diesem Jahr dazu noch der neue Ambulanz-Bus der Berliner Stadtmission als Kältebus unterwegs sein. Das mit 87.000 Euro von der Conrad-Stiftung gesponserte Auto ist viel größer als sein kleiner Bruder.

„Außerdem ist der Ambulanz-Kältebus barrierefrei zugänglich und wir können Rollstuhlfahrende erstmals per Rampe in den Bus fahren, dort versorgen oder transportieren“, erklärt Ulrich Neugebauer von der Berliner Stadtmission und weiß: „Früher konnten wir wohnungslose Menschen im Rollstuhl nicht in die Notübernachtung bringen und nur vor Ort versorgen.“

Einmal pro Woche wird der Ambulanz-Kältebus wie ein normales Sprechzimmer funktionieren:?Im Inneren ist es ruhig und hell, mit einer Sitzgelegenheit für Patienten neben einem Schrank voller Medikamente, Geräte und Verbandsmaterial, dazu ein kleines Waschbecken mit fließend heißem Wasser.

„Wir sind sehr froh dieses Fahrzeug zuhaben, weil es unsere Arbeit auf der Straße enorm erleichtert”, sagt Svetlana Krasovski-Nikiforovs. Sie leitet die Ambulanz der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße. Dort werden Menschen ohne Krankenversicherung medizinisch versorgt. Früher mussten sich Krankenschwester, Dolmetscher, Ärzte und Fahrer in ein kleines Auto quetschen, um zu den obdachlosen Patienten zu gelangen.

„Mit der neuen Straßen-Ambulanz können wir unsere Patienten endlich menschenwürdige Bedingungen bieten“, ergänzt Svetlana Krasovski-Nikiforovs.

Nachts drehen die Kältehilfe-Fahrer immer von 21 Uhr bis 3 Uhr morgens überall in der Stadt ihre Runden.

Wer in diesen kalten Tagen und Nächten bedürftige Menschen trifft, die genau diese Hilfe brauchen, sollte nicht zögern und beim Kältebus anfragen, der noch bis zum 31. März im Einsatz sein wird.

Hotline: (0178) 523 58-38


Datum: 6. November 2019, Text: red/ Stefan Bartylla, Bild: Berliner Stadtmission