Gestaltung des Areals in den Gärten der Welt erfolgt in wissenschaftlicher Begleitung.
Am 24. Oktober wurde der Grundstein für den Jüdischen Garten in den Gärten der Welt gelegt. Der Jüdische Garten soll als landschaftsarchitektonisch-künstlerischer Beitrag den Dialog der Kulturen, Religionen und Weltanschauungen hier ergänzen und zusammen mit dem Christlichen und dem Orientalischen Garten die drei großen monotheistischen Religionen präsentieren.
Die Anlage wird nur wenige Meter entfernt vom Christlichen Garten auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern angelegt. Auf vordergründige Symbolik oder Glaubensinschriften wird in der Gestaltung bewusst verzichtet. Zunächst entsteht ein Netz aus Wegen, in das Platzflächen und Felder unterschiedlicher Größe und Form eingebettet sind. Das Wegenetz symbolisiert die Diaspora der jüdischen Kultur mit all ihren Verflechtungen, internationalen Bezügen und Entwicklungen. In den Feldern sollen Pflanzen gedeihen, die zur Geschichte der Juden gehören. Welche das sind, soll in einer Recherche-Phase erforscht werden.
Zwei raumprägende skulpturale Pavillons an zwei Begegnungspunkten im Wegenetz sollen als Treffpunkt und Aufenthaltsort dienen. Gärten, die der Schönheit oder Dekoration verpflichtet sind, wie man sie vom europäischen Barock her kennt, entsprechen nicht den Vorstellungen des Judentums. Denn die Natur ist nicht Mittel, sondern eigenständiger Zweck der Schöpfung.
Auf Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland wurde deshalb im Vorfeld des Wettbewerbs ein Expertengremium aus Wissenschaftlern, Künstlern und Repräsentanten des Jüdischen Kulturkreises eingerichtet, das den Wettbewerb und die Realisierung beratend begleitet. In diesem Zusammenhang wurde auch eine grundlegende Studie über das Naturverständnis des Judentums erarbeitet, die als Download zur Verfügung steht.
Datum 31. Oktober 2019, Bild: Atelier_le_Balto_mit_Manfred_Pernice_und_Wilfried_Kueh, Text: red