Container für Schule am Schleipfuhl sollen jetzt doch erst ab Schuljahr 2020 kommen.
Die Grundschule am Schleipfuhl besitzt derzeit eine Kapazität von 3,5 Zügen. Sie kann bei einer Klassenfrequenz von 26 Schülern insgesamt 546 Kinder aufnehmen. Die aktuelle Belegung der einzelnen Klassen skizziert aber ein anderes Bild. Laut Anfrage des SPD-Abgeordneten Sven Kohlmeier ist diese Schule mit 579 Schülern derzeit hoffnungslos überbelegt.
Weil die Zahl der Schulplätze nicht ausreicht, müssen 130 Kinder täglich zu Ausweichräumen in die Marcana-Gemeinschaftsschule per Bus gefahren werden. Die Gesamtdistanz für Hin- und Rückfahrt beträgt dafür rund 15 Kilometer. Kostenpunkt: 80.600 Euro pro Schuljahr.
Diese Zahlen liefert die Beantwortung der schriftlichen Anfrage des SPD-Abgeordneten Kohlmeier, die er an die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Schule Anfang Oktober richtete.
Allein die Erweiterung des Schul-Standortes mit einem Modularen Ergänzungsbau (MEB) am Schleipfuhl könnte viele Kosten, Zeit und Komplikationen ersparen. Doch diese Maßnahme scheut der Senat noch – eine Trasse für die Tram ist nämlich an der Stelle vorgesehen, wo die MEBs gebaut werden könnten. Planungen zur Vereinbarkeit der beiden Pläne soll der Bezirk jetzt prüfen. Das dürfte dauern. Eine schnellere Lösung des Platzmangels an der Schule am Schleipfuhl könnten aber auch Container bringen, die unter Federführung des Bezirks aufgestellt werden könnten.
Ab dem Schuljahr 2020 wäre das laut Planungen des Bezirks aber erst möglich. Letztendlich sollte dann der Neubau einer Grundschule am Naumburger Ring für Entlastung beim Schulplatzmangel ab dem Jahr 2022 sorgen. „Ich bin vom Senat und vom Bezirk enttäuscht. Seit Jahren wird die Grundschule am Schleipfuhl vertröstet. Die Raumkapazität ist nicht akzeptabel und es ändert sich nichts“, lautet das Fazit des Abgeordneten Kohlmeier.
Es handele sich schließlich um eine Brennpunktschule, in der die Kinder und Lehrer ordentliche Lernbedingungen erhalten sollten. „Das müssen Verwaltung und Bezirksamt endlich umsetzen.“, lautet schließlich Kohlmeiers Forderung.
Datum 30. Oktober 2019, Bild und Text: Stefan Bartylla