In den Sommermonaten führte der Fluss lange Zeit kein Wasser
Es ist unübersehbar: Die Wuhle, eigentlich viertgrößter Fluss Berlins, ist zu einem Rinnsal geschrumpft. „Im Sommer ist die Wuhle hier oft ganz ausgetrocknet“, berichtet Ronald S., Familienvater aus Hellersdorf, der oft ins Wuhletal fährt, um mit seinem Sohn die Zeit im beschaulichen Grünen am kleinen Fluss zu genießen.
„Nur nach starken Regenfällen kommt es noch mal vor, dass das Wasser der Wuhle kniehoch steht“, sagt er. Ein schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) beim Berliner Senat bestätigte diesen Eindruck: Die Wuhle trocknet langsam aber sicher aus. Seitdem das Klärwerk Falkenberg 2003 stillgelegt wurde, welches bis zu dem Zeitpunkt in großen Teilen die Wuhle gespeist hatte, hat sich der Wasserstand des Flusses deutlich reduziert.
Abschnittsweise ist die Wuhle sogar komplett ausgetrocknet. Auch deshalb wollte der Kaulsdorfer Abgeordnete wissen, welche Gegenmaßnahmen die Senatsverwaltung bislang ergriffen hat.
Gewässersohle angehoben.
Ergebnis: Der Senat hat zwischen 2006 und 2008 eine Kooperation mit diversen ehrenamtlichen Naturschutzorganisationen durchgeführt, um die Wuhle zu renaturieren. Im Zuge dessen wurde unter anderem die Gewässersohle teilweise angehoben und technische Einbauten zurückgebaut. Trotzdem sei der niedrige Wasserstand der Wuhle weiterhin besorgniserregend.
„Die Maßnahmen, um die Qualitätsziele nach europäischer Wasserrahmenrichtlinie für die Wuhle zu erreichen, sind bekannt“, erläutert dazu Sven Kohlmeier. Der Senat befände sich seit Jahren nur in der Planungsphase. Das Problem der Wasserarmut bestehe aber weiterhin“, kritisiert Kohlmeier, der sich daran erinnert, wie er selbst als Jugendlicher in den 1990er- Jahren in dem kleinen Fluss noch baden konnte.
Datum22. Oktober 2019, Text: red/ Stefan Bartylla, Bild: Stefan Bartylla