Eine Ausstellung zeigt die wechselhafte Geschichte des Warenhauses in Berlin-Neukölln.
Seit der vergangenen Woche gibt es im vierten Obergeschoss im Karstadt am Hermannplatz eine neue Ausstellung zu sehen. Sie handelt von der Geschichte des Kaufhauses und beschreibt dessen wechselhafte Geschichte anhand von Schrifttafeln, Fotografien und historischen Dokumentationen. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils von Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eröffnet wurde die Ausstellung, die unter dem Titel „Kiezgestein – 90 Jahre Karstadt am Hermannplatz“ läuft, von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (die Grünen) und Timo Herzberg, Chef des Unternehmens SIGNA, Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof. Damit bekannte sich Pop eindeutig zu den derzeit umstrittenen Plänen des Karstadt-Neubaus durch die SIGNA GmbH (das Abendblatt berichtete). Von den „Goldenen Zwanzigern“ über die vorsätzliche Sprengung durch die Nazis in den letzten Kriegstagen im Jahre 1945 bis hin zu den verschiedenen Neu- und Umbauphasen zum heutigen Status Quo, der mit der vorerst letzten Bauphase im Jahr 2000 erreicht worden ist – das einst größte Warenhaus hat turbulente Zeiten hinter sich.
„Der Karstadt am Hermannplatz war viel mehr als ein klassischer Einkaufsort – er war ein Ort zum Erleben, ein Ort, der jedem etwas bieten konnte“, sagt Timo Herzberg. „Daher entwickelte er sich schnell über die Stadtgrenzen hinweg zum beliebten Ausflugsziel unterschiedlichster Klientel und zur Begegnungsstätte der Berlinerinnen und Berliner.“ Karstadt habe eine lange Tradition in Berlin, insbesondere das Warenhaus am Hermannplatz sei von Bedeutung, ergänzt Ramona Pop, und weiter: „Die Ausstellung zeigt diese Geschichte auf beeindruckende Weise. Es ist daher wichtig, dass auch zukünftig in die Karstadt-Häuser investiert wird, um die Veränderungen des Umfelds und der Stadt aufzunehmen.“ Die Ausstellung läuft voraussichtlich bis Ende März 2020.
Datum: 2. Oktober 2019, Text: Sara Klinke, Bild: frederikferschke