Bezirk fordert 35 zusätzliche Sozialwohnungen für die Karlshorster Parkstadt.
1.000 Miet- und Eigentumswohnungen sollen am Karlshorster Blockdammweg entstehen, Schulen, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten inklusive. Weil sich die Rechtslage 2018 jedoch änderte, will der Bezirk den bereits beschlossenen Vertrag mit dem Investor nun noch einmal nachverhandeln: Die Preis- und Belegungsbindungen für den Anteil der sozialverträglichen Mietwohnungen sollten um weitere zehn Jahre verlängert werden.
Niedrige Belegungsquote
Diesem Anliegen kam Investor Bonava noch nach. Nur die Forderungen des Bezirks nach Schaffung von 35 weiteren Sozialwohnungen will der Bauherr in seinem Projekt nicht erfüllen. Die Baugenehmigung will der Bezirk unter diesen Voraussetzungen nicht erteilen. „Unserer Ansicht nach hat Bezirksstadträtin Birgit Monteiro seinerzeit nicht gut verhandelt. Durch die fehlende Berücksichtigung von geplanten Staffelgeschossen ergab sich eine zu niedrige Belegungsquote für die Anzahl der Sozialwohnungen“, sagt Norman Wolf, Fraktionschef der Linkspartei in der BVV. Nun droht dem Bauprojekt eine empfindliche Planverzögerung, zu der sich jetzt auch Innensenator Andreas Geisel (SPD) in seiner Funktion als Abgeordneter zu Wort meldete. Der Bau einer Grundschule mit 432 Plätzen stehe mit dieser Verzögerung zur Disposition.
Zeitliche Verzögerung
Das Grundstück für diese Schule könne die Bonava erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens an das Land übertragen. Eine zeitliche Verzögerung über das Jahr 2019 hinaus könnte den Verlust des derzeitigen Platzes im Schnellbauprogramm bedeuten. „Falls ein anderer Bezirk schneller plant, rutscht dieser Schulbau immer weiter in die Ferne“, so Geisel. Die Investoren würden zudem eine dringend benötigte Kita mit mindestens 104 Plätzen sowie wichtige Nahversorgungsmöglichkeiten auch für bereits bestehende Wohngebiete bauen wollen. Darüber hinaus sei die Einführung einer zusätzlichen, dringend benötigten Straßenbahnlinie beabsichtigt Alle genannten Projekte stünden in Abhängigkeit mit der Realisierung der Parkstadt. „Wir sollten an dem vereinbarten städtebaulichen Vertrag festhalten“, lautet Geisels Rat zur aktuellen Diskussion.
Datum: 7. September 2019, Text: Stefan Bartylla, Bild: Bonava