U-Bahn soll künftig über Halensee direkt nach Schmargendorf führen.
Wenn ein Großteil der Bezirkspolitiker im Urlaub ist, pausiert meist auch das politische Geschehen im Bezirk. Doch das wollen die Jungen Liberalen Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau nicht hinnehmen und stattdessen die „Sauregurkenzeit“ mit ihren Ideen überbrücken. Das erste Thema der angekündigten Serie an Themen für beide Bezirke betrifft die Verlängerung der U-Bahnlinie 1. Bereits im Juni ging dazu ein entsprechender Antrag der FDP im Abgeordnetenhaus ein. „Der Senat wird aufgefordert, unverzüglich alle notwendigen Voruntersuchungen und Studien durchzuführen, um den Ausbau des Streckenabschnitts der U1 zwischen Uhlandstraße und Westkreuz sowie zwischen Warschauer Straße und Ostkreuz vorzubereiten“, hieß es darin.
Ungenügende Anbindung
Die Jungen Liberalen gehen nun noch einen Schritt weiter – und fordern eine Verlängerung bis Schmargendorf. Sie glauben nicht an den Ausbau der Linie bis Westkreuz und haben einen anderen Vorschlag: „Es wäre eine sinnvolle und umsetzbare Idee, die U1 an die S-Bahnstation Halensee anzuschließen und von dort aus weiter nach Schmargendorf zu bauen. Bisher sei die Lage in diesem Ortsteil so, dass man nur am S-Bahnhof Hohenzollerndamm eine Anbindung ans Schienennetz habe. „Eine U-Bahn-Station sucht man hier vergeblich“, erklärt die Fraktion in einer mit dem Hashtag „Sommerlochstopfen“ versehenen Erklärung.
Die Schmargendorfer und ihre Besucher seien auf Busse angewiesen, die aber teilweise nur im 20-Minuten-Takt fahren. In einer Zeit, in der die Politik vermehrt auf öffentliche Nahverkehrsmittel setze, sei diese Vernachlässigung nicht mehr hinnehmbar. Die Vollendung der U1 zum West- beziehungsweise Ostkreuz wurde vor fünf Jahren von der BVG auf jeweils rund 120 Millionen Euro geschätzt.
Datum: 2. August 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago images/Joko