Reinickendorfer Abgeordnete kritisiert Standortentscheidung des Senats.

Der Senat hat beschlossen, eine Teilfläche des Paracelsus-Bades an der Roedernallee zugunsten des Baues einer Modularen Flüchtlingsunterkunft (MUF) aufzugeben. Dabei handelt es sich um eine 5.900 Quadratmeter große Grünfläche mit teilweisem Baumbestand. Dort soll eine Gemeinschaftsunterkunft mit einer Geschossfläche von circa 7.000 Quadratmetern für etwa 240 Flüchtlinge errichtet werden. Das vorliegende Planungskonzept berücksichtige mit Blick auf den Standort des Gebäudekörpers weitestgehend die Belange aus Naturschutz sowie Denkmalschutz, teilt der Senat mit.

Problematische Umgebung

Die Wahlkreisabgeordnete Emine Demirbüken-Wegner (CDU) kritisiert den Plan. „Der Standort ist praktisch in der Mitte zweier extrem problematischer Quartiersmanagementgebiete. Quasi in Nachbarschaft zum geplanten Standort befinden sich zahlreiche Unterkünfte für Flüchtlinge. Auf dem Gelände der ehem. Karl-Bonhoefer-Nervenklinik (KaBoN) wurde vor gut zwei Monaten ein neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge eröffnet.“ Statt sich in der Hoffnung auf Schließung des Flughafens Tegel auf eine langwierige Entwicklung zur Beseitigung vieler sozialer „Schieflagen“ in Reinickendorf West und Ost einzurichten, verfestige der Senat mit seinem faktischen Standortbeschluss die negative Entwicklung.

„Der Landesregierung ist offensichtlich auch egal, dass in diesem ohnehin baulich stark verdichteten Bereich eine riesige Grünfläche ,zerschmettert’ werden wird“, so Demirbüken-Wegner. Zudem werde der Denkmalschutz mit Füßen getreten.

Datum: 8. Juli 2019. Text: Redaktion. Archivbild: Nils Michaelis