Jugendeinrichtungen für schnelle Umsetzung des Verkehrskonzepts.
Morgendliches Verkehrschaos vor den Schulen, gefährliche Radwege und Parkzustände sorgen in Wedding und Moabit schon länger für Ärger. Ein Zusammenschluss aus Eltern, Schülern und Jugendeinrichtungen fordert nun schnelle verkehrspolitische Lösungen. Bei einer ersten Demo anlässlich des internationalen Weltspieltags am 29. Mai machten sie lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam.
Organisatoren der Demonstration an der Liebenwalder Straße/Ecke Hochstädter Straße waren das Haus der Jugend der Stiftung SPI, die Arbeiterwohlfahrt-Mitte (AWO) und das bezirkliche Kinder- und Jugendbüro. Genau hier, vor dem Weddinger Standort der AWO, befindet sich einer der Unfallschwerpunkte, für die der Zusammenschluss ein neues Verkehrskonzept fordert. „Dass ausgerechnet vor einer Jugendeinrichtung, die von vielen Kindern, Jugendlichen, aber auch von Eltern mit Kleinstkindern besucht wird, solche Zustände herrschen und verkehrspolitisch nicht gehandelt wird, ist unverantwortlich“, so der Vorstandsvorsitzende der AWO-Mitte Manfred Nowak. Auch für die vielen Klienten, die die Angebote wahrnehmen, sei die Situation unzumutbar, so Nowak weiter.
Verkehr organisieren
Es gäbe zwar gesonderte Straßenübergänge, diese seien jedoch in der Regel zugeparkt und könnten daher gar nicht genutzt werden. „Kurzfristig muss hier die geltende Straßenverkehrsordnung eingehalten und auch durchgesetzt werden“, fordert auch Heiko Wichert, der Leiter vom Haus der Jugend. „Weiterhin muss rasch gehandelt und eine verkehrsbauliche Veränderung herbeigeführt werden, die in erster Linie die Sicherheit unserer Kinder im Blick hat.“ An der Kreuzung sorgen vor allem Falsch- und Querparker für Unübersichtlichkeit und gefährden so den Weg der Kinder und aller anderen Verkehrsteilnehmer. Unregelmäßige Kontrollen des Ordnungsamts konnten bislang zu keiner spürbaren Verbesserung der Situation führen.
Neues Verkehrskonzept
Die Organisatoren verweisen in diesem Zusammenhang auch auf das Mobilitätskonzept aus dem vergangenen Jahr, das vom Quartiersmanagement Pankstraße in Auftrag gegeben wurde und aus dem ein Änderungsbedarf für den Kiez deutlich hervorgeht. „Die Gefahren für Leib und Leben sind schon lange bekannt und es gibt auch unkomplizierte Lösungsvorschläge. Wir unterstützen hier die Forderung der Kinder und Jugendlichen und fordern das Bezirksamt ebenso auf, die zuständigen Ämter zu sensibilisieren und eine zügige Lösung herbeizuführen“, ergänzt Wichert.
Auch vor dem Haus der Jugend am Nauener Platz , das gerade umfangreich saniert und umgebaut wird, sowie in dem angrenzenden Quartier Badstraße stellt die chaotische Verkehrssituation seit langem ein Problem dar. Das Bezirksamt reagiert bei Letzterem nun mit einem Kiezspaziergang am 13. Juni, bei dem es rund drei Stunden vorrangig um ein neues Verkehrskonzept gehen soll. Laut Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne) sind zudem öffentliche Workshops und Präsentationen geplant. Los geht es um 16.30 Uhr im Büro des Quartiermanagements Badstraße, Bellermannstraße 81.
Datum: 7. Juni 2019, Text: Katja Reichgardt, Bilder: Bild: iStock / Getty Images Plus/coscaron, iStock / Getty Images Plus/#Urban-Photographer (unten)