Naturkundemuseum initiiert „Bürgerforschungsprojekt“.

Singen die beliebten Nachtigallen in Dialekten? Und welche Geschichten und Sehnsüchte verbinden die Menschen mit dem Gesang der gerade aus ihrem Winterquartier in die Hauptstadt zurückgekehrten Vögel? Diesen und mehr Fragen rund um das Gesangstalent will das das vom Museum für Naturkunde Berlin mit dem Projekt „Forschungsfall Nachtigall“ auf den Grund gehen. Zu Forschern werden können alle, die sich die kostenfreie Smartphone-App „Naturblick“ herunterladen und in ihrem Kiez auf Nachtigall-Suche gehen.

Mit der App können mit einem Klick anonym oder mit Pseudonym Gesänge aufgezeichnet und mit automatischer Orts- und Zeitangabe mit der Datenbank des Projekts geteilt werden. „Anhand der Ortsangaben untersuchen die Forscher des Teams dann, ob Nachtigallen anderswo auch wirklich anders singen als die Berliner Vögel und ob sie sich von Licht oder Lärm stören lassen“, erklärt das Museum. Über 1.100 zumeist Berliner haben im Frühjahr 2018 bereits die Liebeslieder der Nachtigallen dokumentiert. So kamen über 2.000 neue Strophentypen zu dem bisher wissenschaftlich bekannten Gesangsrepertoire hinzu, das die Liebeslieder der Nachtigall-Männchen ausmacht. Auch die neuen Aufnahmen der Gesänge sollen im Rahmen des Forschungsvorhabens in den kommenden Monaten analysiert und auf regionale Unterschiede hin untersucht werden. Berlin gilt als Kapitale der poetischen Vögel: Rund 1.500 Brutpaare gibt es hier. Mehr Infos zum Projekt findet sich im Netz.

Datum: 4. Mai 2019, Text: Redaktion, Bild: Daniela Friebel