Bild: stefan Bartylla

Neue Pläne für die Brache neben dem Kino CineMotion.

Gute Nachrichten für alle Nachbarn aus Neu-Hohenschönhausen: Auf den riesigen Brach- und Parkplatzflächen vor und neben dem Kino CineMotion könnte bald etwas Sinnvolles entstehen. Mit dem Scheitern des sogenannten Papendieck-Projektes, das unter anderem den Bau von Supermärkten und anderem Einzelhandel sowie Wohnungen vorsah, fielen die Grundstücksflächen wieder zurück an den Bezirk. Der will nun für den Bau von Kultur- und Gemeinflächen sorgen. „Durch die Entscheidung, uns die Flächen wieder zur Verfügung zu stellen, haben wir die Möglichkeit, gemeinsam mit den Anwohnern das Zentrum Hohenschönhausens weiter zu entwickeln. Das Bezirksamt kann sich dafür einen Mix aus schulischer Nutzung, Wohnen, besonderen Wohnformen, kleinteiligem Gewerbe, zusätzlichen Ärzten, Kunst und Kultur vorstellen“, erläutert Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) die aktuellen Pläne gegenüber dem Berliner Abendblatt. Dabei müsse man das Kino, das Lindencenter und auch das Haus an der Wustrower Straße 18 mit im Blick haben, in dem einst ein Jugendclub betrieben wurde und das jetzt weitgehend leer steht. „Hier könnte tatsächlich mit einer vorgesetzten Terrasse ein Café entstehen, dass den Platz direkt am Brunnen deutlich aufwerten und für echte Aufenthaltsqualität sorgen könnte“, sagt BVV-Vorsitzender Norman Wolf (Die Linke). „Für die Darstellung aller Nutzungsideen auf dem Gelände ist ein städtebaulicher Wettbewerb noch in diesem Jahr vorstellbar“, erläutert Grunst. Ein zentraler Baustein solle dabei ein Kultur- und Bildungszentrum sowie eine Ausstellungshalle sein, für die ein Investitionsbudget aus dem Senatstopf in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung stehen könnte.

Es gibt ein planerisches Vorbild

Ein historisches Modell für dieses Vorhaben hatte sich Grunst bereits im Stadtmuseum Lichtenberg besorgt. Das stand bis vor wenigen Tagen zur Ansicht in seinem Bürgermeister-Büro und war vor der Wende für den Bau eines Kulturzentrums am Warnitzer Bogen entworfen worden. „Der Bau wurde nach der Wende 1989 nicht weiter verfolgt.“, erklärt Grunst das rund zwei Quadratmeter große Modell, das ein multifunktional nutzbares Kultur- und Bildungszentrum nach dem Vorbild des Freizeit-Forums Marzahn vorsah. Ein Zentrum mit etwa diesen Bestandteilen schwebt auch den Beteiligten im Bezirksamt vor. „Natürlich wird das Ganze baulich ganz anders gestaltet. Wir haben hierfür im Rahmen der Investitionsplanung eine gezielte Zuweisung durch das Land Berlin beantragt. Für das Geld soll hier ein kulturelles Zentrum enstehen, welches verschiedene Bildungs- und kulturelle Angebote anbietet und von Familien, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren aktiv genutzt werden kann“, so Grunst. Neben der Unterbringung verschiedener Initiativen sollen auch Räume für Kunst und Kultur sowie für die Musikschule und die Volkshochschule genauso integriert werden wie Angebote aus den Bereichen Jugend und Soziales sowie von freien Trägern. Auch die bislang in den Obergeschossen des Linden-Centers untergebrachte Anna-Seghers-Bibliothek könnte in das Haus integriert werden. Ein Gedanke, der auch wirtschaftliche Hintergründe hat. Der Bezirk zahlt schließlich jährlich 500.000 Euro Miete für die Etagen über der Mall. Dieser Mietvertrag wird in zwei Jahren auslaufen. „Die Bibliothek kommt seit längerem an ihre Kapazitätsgrenzen. Ob sie in das Kultur und Bildungszentrum integriert wird oder im Lindencenter bleiben kann, werden Gespräche in den kommenden Wochen zeigen, die wir auch mit dem Linden-Center führen werden“, erläuterte Grunst dieses Detail.

Datum: 12. März 2019, Text und Bild: Stefan Bartylla