Gefangenentheater der JVA spielt ab dem 27. Februar “Der Sturm”
Prospero, Herzog von Mailand und aufgeklärter Humanist, wurde von seinem Bruder Antonio mit Unterstützung von Alonso, dem König von Neapel, entmachtet und mit Tochter Miranda auf dem Meer
ausgesetzt. Es gelingt ihm, sich mit ihr auf eine einsame Insel zu retten. Dort unterwirft er sich die Eingeborenen Ariel und Caliban, die beide fortan in seinen Diensten stehen.
Verlorenes Erbe
Zwölf Jahre später verschlägt ein von Prospero inszenierter Sturm die Putschisten auf seine Insel, und der Kampf um Herrschaft entbrennt erneut. „Der Sturm“, ein Abgesang auf den Humanismus der Renaissance: Denn dieses Erbe Europas wird keiner verteidigen können. Ein Kampf ohne Sieger. „Shakespeare reicht uns den Spiegel, um uns zu zeigen, wie Menschen miteinander umgehen“, heißt es in einer Ankündigung einer neuen Theateraufführung in der Justizvollzugsanstalt Tegel, Seidelstraße 39.
„Das Gefangenen-Ensemble nimmt diesen Spiegel auf, und wir schauen auf ein ständiges Ringen um Macht, auf verzweifelte Versuche der Rebellion.“ „Der Sturm“sei eine Parabel über den Menschen in seinen Untiefen und Strömungen, aufbrausend zwischen der Ebbe, sich in eine festgelegte Ordnung einzufügen, und der Flut, mit Leidenschaft ungebunden zu sein.
Die Premiere ist am 27. Februar, um 17.30 Uhr. Weitere Termine sind am 28. Februar sowie 1., 6., 7., 13., 14., 15., 20., 21. und 22. März. Der Spielort ist in der JVA Tegel/TA III (Eingang Tor 2). Tickets im Vorverkauf gibt es ab 15 Euro.
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Datum: 24. Februar. Text: Reaktion. Bild: Thomas Aurin (www.thomas-aurin.de)