Experten-Team buddelt sich noch bis zum Sommer durch die Erdschichten.
Seit knapp vier Wochen wird am Molkenmarkt gebuddelt. Bevor die großen Umbauarbeiten an der Grunerstraße beginnen, gräbt sich zunächst einmal ein siebenköpfiges Archäologen-Team durch die Erdschichten an dem geschichtsträchtigen Ort. Bis zu drei Meter tief sollen die archäologischen Ausgrabungen gehen. Und scheinbar konnten das Expertenteam bereits in den ersten Wochen einige Erfolge verbuchen. So berichtet einer der Anwohner dem Berliner Abendblatt, dass bereits bei einem Meter Tiefe erste Funde gemacht wurden. Noch bis Juli haben die Archäologen Zeit, das 700 Quadratmeter große Areal rund um den Molkenmarkt zu erkunden, dann wechseln sie auf die andere Straßenseite Richtung Altes Stadthaus, wo noch einmal 25.000 Quadratmeter auf sie warten. Kein Wunder also, dass die Projektbeteiligten von den größten stadtarchäologischen Grabungen Deutschlands sprechen.
Dabei erhoffen sie sich nicht nur auf Relikte der Neuzeit zu stoßen. Auch Überreste aus dem Mittelalter könnten noch unter den Erdschichten auf ihre Entdeckung warten. Die Grabungen sind nur der erste Schritt im Rahmen des geplanten Umbaus. Bis Mitte 2022 wird der Straßenzug Mühlendamm und Grunerstraße zurückgebaut, um Platz zur Wiederherstellung des historischen Molkenmarkts zu schaffen. Sowohl in Richtung Alex als auch Potsdamer Platz wurde der Verkehr verengt. Bis Ende Juli stehen in beiden Richtungen nur zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Aber auch nach dem Sommer dürfte es zu Einschränkungen kommen. Immerhin soll am Molkenmarkt der ursprüngliche Stadtplan Berlins wiederhergestellt werden. Die Grunerstraße wird dann in Zukunft näher am Roten Rathaus entlang verlaufen.
Datum: 14. Februar 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: Friedrich Zimmermann