Legs of unrecognizable woman in sunny winter nature ice skating, close up.

Der Verein Kiezmove kämpft um die Genehmigung für den Winterspaß in Friedenau.

„Klar soll es die Eisbahn für Kids in Friedenau in diesem Winter geben“, heißt es auf der Facebookseite des Vereins Kiezmove, der in Friedenau Sportangebote für Kinder bereithält. Vereinsvorsitzender Sebastian Howe hofft auf eine Genehmigung für die Eisbahn in diesen Tagen, denn die Winterferien stehen vor der Tür. Doch diese wird es nicht geben, teilt der zuständige Stadtrat Oliver Schworck auf Nachfrage des Berliner Abendblattes mit.

Eine Eisbahn auf dem Perelsplatz gab es schon im Jahre 1905.

Früher, also vor mehr als hundert Jahren, war es in Berlin völlig normal, auf sogenannten Spritzeisbahnen seine Winterfreizeit zu verbringen. Es gab sie an allen Ecken. So auch auf dem Perelsplatz, dem Schulgelände der Friedrich-Bergius-Schule. So eine Eisbahn war schnell errichtet. Eine Plane, ein Wasserschlauch, ein paar Tage Minusgrade in der Nacht und dem Spaß auf Kufen steht nichts mehr im Weg. Längst sind die Bedingungen nicht mehr so einfach, längst die bürokratischen Hürden hoch aufgestellt. Dass die Eisbahn auf Schulgelände errichtet werden soll, macht die Sache nicht einfacher.

Angepasstes Konzept

Nachdem die Bezirksverwaltung Howes erstes eingereichtes Konzept für die Eisbahn ablehnte, passte er es an. Der Betrieb sollte demnach nur in den Winterferien (2. bis 10. Februar) stattfinden. Denn der Hauptkritikpunkt seitens der Verwaltung war laut Howe das Aufsichtsproblem während der Schulzeit, wenn Kinder der Friedrich-Bergius-Schule die Eisbahn betreten. Doch trotz der Anpassung der Nutzungszeiten in der schulfreien Zeit gibt es keine Genehmigung. „Das ist schade und traurig“, sagt Howe. Vor vier Jahren habe es schon eine Genehmigung für die Eisbahn gegeben. „Aber da wollten wir erstmal den Verein aufbauen“, sagt Howe. Heute soll das alles nicht mehr möglich sein. Laut dem Vereinsvorsitzenden sei es „sehr schwierig, Aktivitäten für Jugendliche in Friedenau zu realisieren“.

Auf dem Perelsplatz, wo der Bezirk im Übrigen eine große Drei-Feld-Sporthalle plant, bietet Kiezmove auch Fußballtraining an. Tore gibt es keine, seit fünf Jahren schon nicht. Und um die ehemalige Parkoase hatte sich der Verein bereits vor eineinhalb Jahren beworben, um dort Freizeitaktivitäten anzubieten. „Seitdem ist auch da nichts passiert“, bedauert Howe. Die Plätze für Aktivitäten sind also rar, trotzdem nimmt Howe immer mehr Mitglieder auf. Mehr als hundert sind es bereits.

Zu hohes Risiko

Auf Nachfrage des Berliner Abendblattes beim Stadtrat für Schule und Sport, Oliver Schworck, ob es eine Genehmigung für die Eisbahn geben wird, antwortet dieser: „Wir stellen grundsätzlich keine Flächen auf einem Schulgelände für die Öffentlichkeit zur Verfügung.“ Schulgelände seien abgeschlossene Bereiche. Sobald eine öffentliche Eisbahn dort installiert wird, müsse logischerweise das Gelände geöffnet werden. „Das Risiko ist zu hoch“, sagt Schworck. Selbst in den Ferien bliebe die Hürde, dass es keinen Hausmeister, keine Aufsicht vor Ort gibt.

Zukunft ungewiss

Das grundsätzliche Problem, dass auf dem Perelsplatz neben der geplanten Halle wenig Platz für Kiezmove bleibt, besteht abseits der Eisbahn-Debatte weiter. Schworck erklärt, dass er dem Verein den Perelsplatz nicht als Dauerlösug übergeben habe. „Kiezmove, das sagt schon der Name, wollte ursprünglich Kindern Bewegung aller Art bieten. Nun ist eher ein Fußballverein daraus geworden, der einen Platz braucht. Das war nicht der Plan.“

Datum: 17. Januar 2019, Autor: Sara Klinke, Bilder: Archiv und Sammlung der Museen Tempelhof-Schöneberg, Thinkstock/iStock/Halfpoint