Sonderausstellung des Museums Europäischer Kulturen in Dahlem

Sterne faszinieren Menschen seit Jahrtausenden in allen Kulturen. Am Himmel geben sie Orientierung, im Glauben werden sie als Zeichen gedeutet, im Alltag als Symbol verwendet. Die Ausstellung “Sterne – nicht nur zur Weihnachtszeit” im Museum Europäischer Kulturen (MEK) zeigt bis 3. Februar ein breites Spektrum von Sternen aus den unterschiedlichsten Bereichen sowie ihre Geschichten und Bedeutungen.

 

Die zwölf Sterne der Europa-Flagge werden als Zeichen der Einheit und Vielfalt europäischer Nationen interpretiert, während der rote Sowjetstern für den Kommunismus steht. Der Davidstern ist als Symbol des Judentums bekannt. In der Ausstellung ist er auf einer Sabbatdecke zu sehen. Halbmond und Stern gelten als Zeichen des Islam. Im Christentum ist der „Stern von Bethlehem“ als Wegweiser zur Geburtsstätte Jesu bedeutsam. Die Saison „irdischer“ Leuchtsterne beginnt daher im Advent.

 

Gwiazda kol?dnicza – Drehstern, gefertigt von Józef Rapciak, Polen, 2018

Himmelsgloben, Werkstatt Valck, Amsterdam, 1700 und Siedentopf, Karlsruhe, um 1810

Sabbatdecke, Jerusalem / Israel, um 1980

Martin Härtel, Hartensteiner Advents- und Weihnachtsstern, Hartenstein im Erzgebirge, um
1965

 

Sterne der Advents- und Weihnachtszeit sind ein weiterer Schwerpunkt: Nicht nur den „Herrnhuter Stern“, auch weniger bekannte Modelle gibt es zu entdecken, beispielsweise den „Sebnitzer Stern“ oder den „Hartensteiner Stern“. Aus der Region Ma?opolska im Süden Polens wird der „Gwiazda kol?dnicza“, ein farbenprächtiger Drehstern vorgestellt, dessen Entstehung und Verwendung in Kurzfilmen verdeutlicht wird.

 

Die Ausstellung beleuchtet Materialvielfalt, Herstellung und Kontexte der Sterne. Unter den mehr als 80 Objekten gibt es Sterne aus Glas, aus Holz, auf Textilien und auf und aus Papier. Ein „Sternenpfad“ als Wegweiser verknüpft die Ausstellung mit Objekten der Sammlungspräsentation des MEK wie dem mechanischen Weihnachtsberg aus dem Erzgebirge.

Datum: 6. November 2018 Text: Manfred Wolf Bild:Staatliche Museen zu Berlin / Christian Krug