Das Bezirksamt reagiert auf die stetige Zunahme des Fahrradverkehrs. Geplant ist die Einrichtung zweier neuer Fahrradstraßen. Doch ehe die Stargarder und die Gleimstraße entsprechend umgewidmet werden, können sich alle Interessierten in die Diskussion einbringen.

Nicht nur Autofahrer, auch Fußgänger bekommen es zunehmend zu spüren: Der Radverkehr nimmt – wie überall in Berlin – stetig zu. Dass die bestehende Infrastruktur dabei an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, ist Tag für Tag – manchmal auch schmerzlich – zu spüren.

Viele Fahrradfahrer nutzen die Fußgängerwege wie selbstverständlich und oft ohne Rücksicht auf Verluste als Verkehrstrasse. Autofahrer werden rechts oder links überholt. Geschwindigkeitsbegrenzungen in Spielstraßen oder vor Kindereinrichtungen scheinen für Radfahrer nicht zu gelten. Dieser Entwicklung will der Bezirk entgegensteuern.

Der Ausbau und die Anpassung der Radverkehrswege an die neuen Bedarfe entsprechen auch der Intention des im Juli dieses Jahres in Kraft getretenen Berliner Mobilitätsgesetzes. Dazu zählt, dass Fahrradstraßen inzwischen Bestandteile wichtiger Verbindungen des Radverkehrs sind und dessen Bündelung ermöglichen.

In Umsetzung eines entsprechenden Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung läuft seit Anfang September die Verkehrsuntersuchung zur Einrichtung zweier Fahrradstraßen in der Stargarder und in der Gleimstraße. Beide Straßen gehören zur Nordspange des Berliner Fahrradroutenhauptnetzes und „leiden“ nicht erst seit heute unter einem besonders hohen Bereits Radverkehrsaufkommen.

Mit der Studie soll untersucht werden, unter welchen Bedingungen die Fahrradstraßen eingerichtet werden können. Im Rahmen dieser Studie sollen die Anregungen und Meinungen der Anwohner und Gewerbetreibenden, Radfahrer und aller Interessierten einbezogen werden. Darüber haben das Bezirksamt und die beauftragten Verkehrsplaner jüngst bei einer Veranstaltung im BVV-Saal in der Fröbelstraße informiert und die ersten Ergebnisse der laufenden Untersuchung präsentiert.

Im Rahmen einer Diskussionsrunde wurde außerdem allen Gästen die Möglichkeit gegeben, sich zum Thema Fahrradstraße zu äußern. Nachfolgend können Interessierte im Rahmen einer vierwöchigen Online-Beteiligung Hinweise, Anregungen, Ideen und Kommentare in die laufende Studie einbringen. Die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung fließen in die weiteren Planungen der Untersuchung ein. Vor diesem Hintergrund ist auch das Engagement zweier Radverkehrsplaner zu sehen, die unlängst ihren Dienst beim Straßen- und Grünflächenamt antraten.

Der Bezirk setzt damit die entsprechenden Anforderungen aus dem Mobilitätsgesetz um, wonach alle Bezirke zwei Planungsingenieure einstellen sollen, die sich ausschließlich mit dem Thema Radverkehr beschäftigen. Die beiden Mitarbeiter werden als erstes die vorab abgestimmten Maßnahmen aus dem Radverkehrsinfrastrukturprogramm des Berliner Senats vorbereiten und umsetzen.

Datum: 18.10.2018 Text: M. Wolf Foto: Ulf Teichert