Das 75 Meter hohe Wahrzeichen von Prenzlauer Berg ist ziemlich stark beschädigt
Eine Kampagne des Berliner Stadtklosters Segen, Schönhauser Allee 161, zur Rettung des stark reparaturbedürftigen Glockenturms wird von Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) unterstützt. Er möchte alle Pankower aufrufen, „für den Erhalt des Kirchturmes zu spenden“. Das Stadtkloster werde vo ihm bei der Einwerbung von Fördermitteln.unterstützt, erklärt Benn.
Die im Neorenaissance-Stil von den Architekten August Dinklage, Olaf Lilloe und Ernst Paulus geplante Segenskirche wird dieses Jahr 110 Jahre alt. Das in eine Häuserfront eingebaute Gebäudeensemble umfasst den 75 Meter hohen Turm, Pfarr- und Gemeindehaus sowie die Kirche hinter einem Innenhof sowie einen idyllischen Kirchgarten.
Ihr Turm ist eine stadtbildprägende Wegmarke in Prenzlauer Berg. Die Segenskirche beheimatet keine klassische Kirchengemeinde, sondern das Projekt „Stadtkloster Segen“, in dem seit 2007 eine Handvoll Menschen in Gemeinschaft leben. Spirituelle Angebote aber auch kulturelle Events wie Konzerte und Filmabende wirken in den Kiez hinein und schaffen Raum für vielfältige Begegnungen.Große Schäden. Seit Gründung des Stadtklosters 2007 wurde ein großer Teil des damals relativ maroden und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes saniert:
Ein kleines Gästehaus ist entstanden, Seminarräume, eine Dachkapelle, eine moderne Küche sowie Wohnungen. Dafür wurden bis heute 1.774.312,48 Euro eingesetzt. Der Senat hat sich mit 300.000 Euro beteiligt, Kirchengemeinde und Kirchenkreis haben rund 350.000 Euro gegeben. Die übrigen Mittel brachte der Verein auf. Bislang nicht saniert wurden Kirchturm und Kirche. Aus der Schadensanalyse geht hervor, dass der Turm stark beschädigt ist und bei einer der Zwischendecken Einsturzgefahr besteht. Einige der Schäden haben ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg, andere sind witterungsbedingt. Die Kosten werden auf 670.000 Euro geschätzt.
Die Segenskirche ist mit ihrer über 100-jährigen Geschichte Teil des Berliner Kulturerbes. Ihr Turm macht sie zum höchsten Gebäude von Prenzlauer Berg und wird auch von glaubensfernen Menschen allein schon aus ästhetischen Gründen geschätzt. Das Projekt ist als Werk der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Schlesische Oberlausitz anerkannt und wird getragen vom Verein Don Camillo Stadtkloster e.V.
Datum: 14.10.2018 Text: Manfred Wolf Bild: WikimediaCommons/Chris06