Die Ideenwerkstatt für ein neues Kiez-Konzept findet am 18. Oktober statt

Armut, Arbeitslosigkeit und schlechte Bildungschancen sind nur einige von vielen Problemen in der Spandauer Neustadt. Und doch zeigen sich auch dort Aufwertungstendenzen. SPD-Bezirkspolitiker rufen bereits nach dem Milieuschutz. Es bewegt sich etwas in der Neustadt. Vor diesem Hintergrund stellt sich erst recht die Frage: Wie wollen die Menschen in dem Kiez nördlich der Altstadt leben? Was wünschen sie sich für ein lebenswertes Wohnumfeld?

Diese Aspekte stehen im Mittelpunkt einer Ideenwerkstatt, die das Quartiersmanagement Spandauer Neustadt (QM) am 18. Oktober veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen die Themen Bildung, Ausbildung, Jugend, Arbeit und Wirtschaft sowie Nachbarschaft und Öffentlicher Raum. Die Ergebnisse legen die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Kiezes, die im Integrierten Handlungskonzept (IHEK) 2019-2021 festgeschrieben werden, so das QM. Dazu werden unter anderem Akteure aus der Neustadt und vom Bezirksamt eingeladen. Aber auch Anwohner und Interessierte sind herzlich eingeladen.

Mehr Junge

„Wir wollen herausfinden, welche Bedarfe sich seit der Erstellung des laufenden IHEK verändert haben“, sagt Projektleiterin Monika Schröder. Nicht ohne Grund verweist sie vor allem auf die Sparten Bidung und Jugend: Mit 19,6 Prozent liegt der Anteil der unter 18-Jährigen im Kiez deutlich über dem Bezirksdurchschnitt (16,8 Prozent). Die Kinderarmutsquote gibt das QM mit 60.06 Prozent an (Berlin: 23,3 Prozent).

Das im kommenden Jahr auslaufende IHEK hatte unter anderem das Ziel, Bildungschancen von Kindern zu verbessern sowie die soziale Infrastruktur und die Nachbarschaft zu verbessern. Einiges wurde seit 2017 für die knapp 10.000 Kiezbewohner auf den Weg gebracht. Zum Beispiel der Verbund „Familie Neustadt“ und eine Kletterwand an der Lynar-Grundschule. Dort können sich Kinder zu Kletterassistenten schulen lassen. Zudem soll im Jahr 2021 eine neue Jugendfreizeiteinrichtung in der Triftstraße eröffnet werden, in der die bisherigen Jugendeinrichtungen zusammengefasst werden. Zur Stärkung der Nachbarschaft fließen öffentliche Gelder in Veranstaltungen wie das Familiensportfest im Koeltzepark oder das Kürbisfest.

Investoren bereit

„Ich erwarte von der Ideenwerkstatt, dass eine weitere Vernetzung der Kiezbewohner erfolgt und gemeinsame Erwartungen formuliert werden, die mit Mitteln des QM umgesetzt werden können und dass sich hoffentlich viele neue Akteure daran beteiligen, die bisher nicht dabei waren“, sagt Ina Bittroff, die Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses.

Beim letzten Mal wurden rund 60 Teilnehmer gezählt. Die SPD-Bezirksverordnete sieht auch jenseits der Kiezgrenzen große Herausforderungen für die Neustadt: „Nach der Schließung von Tegel wird das Quartier dank attraktiver Gründerzeitbauten sehr gefragt sein. Schon jetzt sind viele Investoren interessiert, Gebäude zu erwerben. Natürlich, um daran zu verdienen.“

Die Ideenwerkstatt beginnt um 17.30 Uhr im Paul-Schneider-Haus (Schönwalder Straße 3). Anmeldungen sind per Mail  unter qm-spandauer-neustadt.de erbeten.

Datum: 10. Oktober 2018. Text: Nils Michaelis. Bild: QM Spandauer Neustadt