Ausstellung: Spektakuläre archäologische Funde unter einem Dach
Ab sofort zeigt das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin die Sonderausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“. Unter der Gesamtleitung des Verbandes der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland (VLA) und in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin präsentieren alle 16 Bundesländer bis zum 6. Januar 2019 über 1.000 herausragende Funde aus sämtlichen Epochen im Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7.
Viele Leihgeber
In einem Querschnitt durch die Geschichte beleuchten archäologische Funde – darunter viele spektakuläre Neuentdeckungen – das einzigartige Netzwerk kultureller Interaktion von den Anfängen der Menschheit bis in die jüngste Vergangenheit. Vernetzung und wissenschaftlicher Austausch spielen auch in der täglichen Arbeit der Landesarchäologen eine wichtige Rolle. Der VLA-Vorsitzende Prof. Dr. Michael M. Rind erläutert: „Nur durch unsere enge partnerschaftliche Abstimmung war es möglich, solch ein logistisches Mammutprojekt in so kurzer Zeit zu stemmen.“ Zwischen der Idee und der Eröffnung der Sonderausstellung liegen nicht einmal drei Jahre. 70 Leihgeber aus allen Bundesländern sind beteiligt. „Ich freue mich, dass alle Landesarchäologinnen und Landesarchäologen sowie die Museen an einem Strang gezogen und die Ausstellung von Anfang an unterstützt haben,“ ergänzt Rind. Unzählige wissenschaftliche und restauratorische Vorarbeiten mussten dafür geleistet werden.
Hochrangige Stücke
Alle Bundesländer haben ihre hochkarätigsten Funde nach Berlin in den Gropius Bau, Niederkirchnerstraße 7, gesendet. Gezeigt wird unter anderem die früheste figürliche Kunst der Menschheit, die circa 35.000 Jahre alte Venus vom Hohle Fels (Baden-Württemberg) und die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra (Sachsen-Anhalt) mit der weltweit ältesten bisher bekannten konkreten Darstellung des Kosmos. Ihr Alter wird auf 3.700 bis 4.100 Jahre geschätzt. Die annähernd kreisrunde Bronzeplatte hat eine Durchmesser von etwa 32 Zentimetern und ist von unschätzbarem Wert. Ebenfalls präsentiert werden 3.000 Jahre alte Goldhüte aus Deutschland und Frankreich, die nicht nur eine Meisterleistung der Goldschmiedetechnik darstellen, sondern auch mit kalendarischen Symbolen verziert sind. In vier großen Themenfeldern – Mobilität, Austausch, Konflikt und Innovation – zeigen hochrangige Exponate aus der Steinzeit bis in 20. Jahrhundert die Folgen überregionaler Interaktion. Die Ausstellung hat mittwochs bis montags, 10 bis 19 Uhr, geöffnet.
Datum: 20.09.2018, Autor: red, Bilder: Himmelscheibe von Nebra, Bronze und Gold, ca. 1600 v. Chr.© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Foto: Juraj Lipták; Venus vom Hohle FelsMammut-Elfenbein, ca. 40.000-35.000 Jahre alt© Urgeschichtliches Museum Blaubeuren, Foto: Johannes Wiedmann