Kunstwoche bietet auch in diesem Jahr wieder Ausstellungshighlights in Mitte.

Sie ist der alljährliche Höhepunkt für Liebhaber zeitgenössischer Kunst. In diesem Jahr findet die Berlin Art Week bereits zum siebten Mal statt – und hat auch im Bezirk Mitte wieder einiges zu bieten. Die Besucher erwartet ein umfangreiches Programm mit Ausstellungen etablierter Künstler ebenso wie junge Talente verschiedenster Genres. Im Mittelpunkt stehen erneut die Kunstmessen „art berlin“ und „Positions Berlin Art Fair“, die ihre Galerien in diesem Jahr beide in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof präsentieren. Einen besonderen Schwerpunkt auf Fotografie setzt der Auftakt zum EMOP Berlin — European Month of Photography 2018, dessen EMOP Opening Days bei C/O Berlin eines der vielen Highlights der diesjährigen Berlin Art Week sind.

Viele Ausstellungen

Ebenfalls sehenswert im diesjährigen Programm sind die Einzelausstellungen von Lee Bul im Gropius Bau, Agnieszka Polska im Hamburger Bahnhof, Julian Charrière in der Berlinischen Galerie, Nicholas Nixon bei C/O Berlin, Karin Sander im Haus am Waldsee, Lawrence Abu Hamdan in der daadgalerie, Cecilia Jonsson im Projektraum der Schering Stiftung und Evelyn Taocheng Wang im KW Institute for Contemporary Art. Agnieszka Polska ist Gewinnerin des neunten Preises der Nationalgalerie und verbindet in ihren Werken Realfilm mit animierten Sequenzen. Ausgangspunkt von Polskas neuem Filmprojekt ist ein Schriftverkehr aus dem 15. Jahrhundert zwischen dem Verwalter der polnischen Salzbergwerke, Miko?aj Serafin, seinen Kreditgebern und Schuldnern sowie seinen Angestellten. „In einem für die damalige Zeit einzigartigen Abkommen wurden die Bergwerke durch den König an Serafin verpachtet und funktionierten somit wie ein frühkapitalistisches Unternehmen innerhalb der feudalen Gesellschaftsordnung“, heißt es in der Ausstellungsankündigung. Die Eröffnung findet bereits am 26. September, 20 Uhr, statt.

Preis-Verleihung

In der Nikolaikirche, Nikolaikirchplatz, stellt die Gewinnerin des Hannah-Höch-Preises, Christiane Möbus, ihr künstlerisches Lebenswerk vor. Seit 1970 erschafft sie mit ihren Installationen, Performances, Fotoarbeiten, Filmen und Texten poetische Sinnbilder. In der Nikolaikirche gibt es dann auch ältere, neuere und neueste Arbeiten zu sehen. Los geht es am 27. September um 20 Uhr mit der Eröffnung und Preisverleihung. Die Ausstellung hat täglich, 10 bis 18 Uhr, geöffnet. Eintritt: sechs Euro.

Neu ist, dass die Kunstmesse in diesem Jahr nicht Mitte September, sondern am Ende des Monats stattfindet. Neu dabei sind auch einige Finanzgeber, ohne die die Art Week unter Umständen gar nicht stattgefunden hätte. Wirtschaftssenatorin Ramona Popp bezuschusste die Kunst-Tage erneut mit rund 150.000 Euro im Rahmen der Förderung des Qualitätstourismus. Kultursenator Klaus Lederer stieg mit 300.000 Euro aus einem neuen Festivalfond ein. Das Angebot der diesjährigen Art Week ist dabei so groß wie selten zuvor: 15 Museen und Ausstellungshäuser, zwei Kunstvereine, 20 Projekträume, ein Theater, elf Privatsammlungen sowie 200 Galerien sind aktuell beteiligt.

Datum: 21. September 2018, Text: Redaktion/Katja Reichgardt, Bild: imago/Snapshot