Festival für selbstgebaute Musik findet erstmals im ZK/U statt.

Wenn der Gymnastikball zur Orgel und Gartenschläuche zu Blasinstrumenten werden, dann kann es sich nur um das Festival der selbstgebauten Musik handeln.

Das findet in diesem Jahr bereits zum siebten Mal in Moabit statt. Seinen Höhepunkt erreicht das Musikfest am 16. September. Dann gibt es laut den Mitorganisatoren von den „Kollegen 2,3“ wieder einige Selbstbau-Workshops und natürlich Konzerte mit den ungewöhnlichen DIY-Instrumenten. Um 13 Uhr fällt der Startschuss für das Programm mit einer musikalischen Einlage des Bauhausorchesters und zahlreichen Installationen, vom Rieseninstrument bis zu den Experimentierwänden, an denen sich Groß und Klein austoben können. Vor allem aber wird wieder viel „experimentiert und gemeinsam ausprobiert“, kündigt Hajo Toppius von „Kollegen 2,3“ an. Gefördert wird das Festival vom Musicboard Berlin. Bislang fanden die Selbstbastel-Kurse am Otto-Spielplatz unweit des U-Bahnhofs Turmstraße statt.

Neuer Standort

In diesem Jahr zieht das Fest in das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U), Siemensstraße 27. Hier gibt es dann neben reichlich Platz für Stände mit Bastelaktionen unter Anleitung auch die Möglichkeit, Arbeiten von Instrumentenbauern oder Konzerte zu bestaunen. Dabei kommt natürlich auch ausschließlich Selbstgebautes zum Einsatz. Katrin Plavcak und Ulrika Segerberg, auch als M.O.G. – the Mother of God bekannt, etwa brauchen lediglich zwei Nähmaschinen, um eine einmalige Klangkulisse zu erschaffen. Andere Künstler bedienen sich ausgedienter Blumentöpfe oder Fernbedienungen. „Das Festival bietet allen Musikern, Tüftlern und Erfindern Raum zum Ausprobieren und Mitgestalten. Erstmalig haben wir in diesem Jahr aber auch Raum, eine Ausstellung zu zeigen“, erklärt Toppius.

Verbindende Klänge

Ausstellungsstücke sind unter anderem die Ergebnisse der Workshops der vorangehenden Tage. Auch, wenn die Veranstalter eigentlich in Friedrichshain sitzen, nach Moabit zieht es sie immer wieder – auch abseits des Festivalgeländes. „Wir arbeiten schon seit Jahren mit vielen Akteuren hier zusammen, waren mit unseren Instrumenten schon an fast jeder Kita und Schule zu Besuch“, so Toppius. „Hier haben wir angefangen, hierher zieht es uns immer wieder zurück.“ Willkommen sind Jung und Alt, Hobby-Musiker und die, die es noch werden wollen. „Die Grundidee ist es, Arbeiten von Künstlern so zu präsentieren, dass sie auch Kinder und Jugendliche ansprechen“. Wer sich selber überzeugen möchte, ob dieser Plan aufgeht, hat dazu am 16. September ab 13 Uhr Gelegenheit. Der letzte Programmpunkt ist ein Konzert der „Nähmaschinen-Band“ Mothers of God um 19.45 Uhr.

Datum: 12. September 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: Thore Rehbach