Andreas Herzau hat für die Fotoausstellung „AM“ die Kanzlerin jahrelang begleitet.
Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie Berlin (EMOP) zeigt „f³ – freiraum für fotografie“, Waldemarstraße 17, die Ausstellung „AM“ des international ausgezeichneten Dokumentarfotografen Andreas Herzau. Die neue Werkserie setzt sich mit dem Verhältnis von Politik und Öffentlichkeit sowie der Repräsentation weiblicher Macht auseinander – und zwar am Beispiel von Angela Merkel. Die Eröffnung ist am 14. September um 19 Uhr.
Für seine fotografische Untersuchung begleitete Andreas Herzau die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel über Jahre hinweg bei öffentlichen Auftritten. Seine Bilder zeigen das Theater, die Absurditäten und die Realitäten des politischen Betriebs, die Einsamkeit, den Kampf, die Macht und die Verletzungen, die Politik als Beruf mit sich bringen.
Herzau zu Gast bei der Eröffnung der Fotoausstellung
Für seine Arbeit macht sich Herzau das kollektive Bilderwissen über eine der meistfotografierten Personen auf der politischen Bühne zu Nutze: Mit ausschnitthaften und teilweise rätselhaft verschlüsselten Bildern dekonstruiert er Rituale der öffentlichen Selbstinszenierung und bringt dadurch unerwartete Details zum Sprechen. Dem inflationären Maß an Bildern von Angela Merkel setzt Andreas Herzau mit seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen den Versuch entgegen, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der Gegenwart visuell gerecht zu werden.
Andreas Herzau, geboren 1962 in Mainz, gehört laut Veranstaltern zu den engagierten Autorenfotografen, die die Grenzen der klassischen Fotografie in eigenständiger Weise erweitert haben. Sein Schwerpunkt ist die Auseinandersetzung mit bekannten Bild-Stereotypen, die er durch intensive eigene Bild-Dekonstruktionen hinterfragt. Seine Arbeiten waren weltweit in Ausstellungen zu sehen.
Zur Eröffnung (freier Eintritt) spricht die künstlerische Leiterin des Ausstellungsortes, Katharina Mouratidi, mit Andreas Herzau. Danach ist „AM“ noch bis zum 2. Dezember zu sehen, und zwar immer mittwochs bis sonntags von 13 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro (ermäßigt drei Euro).
9.9.2018, Text: Redaktion, Bild: Andreas Herzau