Anwohner fordern hingegen Abriss der Abhörstation.
Noch ist der Teufelsberg mit seinen ikonischen Häusertrümmern und der ehemaligen NSA-Abhörstation kein Denkmal. Ginge es nach dem Bezirksamt könnte es aber bald soweit sein. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion wurde in der letzten öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses angenommen. Bis zum 31. Oktober hat das Bezirksamt nun Zeit, sich beim Senat für den Denkmal-Status der ehemaligen Field Station Berlin auf dem Teufelsberg einzusetzen und über erste Erfolge zu berichten.
Nötiger Rückkauf
Unterstützt wird der Antrag von der Initiative Kulturdenkmal Berliner Teufelsberg, die seit Jahren auf die historische und weltpolitische Bedeutung des Berges und seiner Anlagen hinweist. „Um einen langfristigen Schutz des Kulturdenkmals Teufelsberg zu erreichen, fordern wir die Erhaltung aller baulichen Zeitschichten und setzen uns dafür ein, dass der Teufelsberg unter Denkmalschutz gestellt wird“, heißt es dazu auf der Vereinsseite. Dazu sei es allerdings nötig, dass das Land Berlin das Gelände, das derzeit einer Investorengemeinschaft gehört, zurückkauft. Die Kosten schätzt die Initiative auf rund zwei Millionen Euro – für Berlin wohl eine zu hohe Summe. Dabei wäre eine Sanierung dringend notwendig.
Sanierung geplant
Seit Jahren verfallen die Gebäude, erst im Mai wurde das Hauptgebäude der Abhörstation aus Sicherheitsgründen gesperrt. Einen Abriss der Ruinen fordert hingegen das Aktionsbündnis Teufelsberg, das seine Ideen für eine Renaturierung des Berges ebenfalls im Ausschuss für Stadtentwicklung präsentierte. Nur der große Kuppelturm soll demnach erhalten bleiben – und nach einer erneuten Aufschüttung des Trümmerbergs – nach wie vor einen Blick auf ganz Berlin ermöglichen. Außerdem sollen Liegewiesen entstehen und ein Museum in die Abhöranlage ziehen. Die Idee, ein Turmmuseum oder Café einzurichten, teilen auch die anderen Parteien. Nur der Abriss der geschichtsträchtigen Anlagen findet weniger Zuspruch. Bereits jetzt finden auf dem Berg häufig Konzerte, Kunstaktionen und Führungen statt.
Die Zugänglichkeit für alle Berliner soll auch bestehen bleiben, wenn der Denkmalschutz greift. Wann es so weit ist, ist aber noch nicht sicher. „Die Denkmaleigenschaft für die einstige Abhörstation auf dem Teufelsberg ist bekannt und anerkannt. Nur die Abstimmung aller beteiligten Ebenen ist noch nicht abgeschlossen, “ so Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne).
Datum: 31. August 2018, Text und Bild: Katja Reichgardt