SPD-Fraktion testet 141 Anlagen in Steglitz-Zehlendorf – nur 33 bekommen Note „sehr gut“

In Steglitz-Zehlendorf gibt es zu wenig gepflegte und zu viele kaputte Spielplätze: Derlei Klagen von Eltern und Kitas machen seit Jahren die Runde und beschäftigten immer wieder die Bezirkspolitik. Doch wie dramatisch ist die Lage wirklich?

Ruhige Zonen

Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung wollte es genau wissen und nahm 141 Spielplätze nach anerkannten Kriterien in Augenschein. Das Ergebnis: Gerade einmal 33 Anlagen erhielten die Note „sehr gut“. Es sind große Areale mit verschiedenen Höhenebenen, auf denen sich Kinder frei bewegen und etwa Fußball spielen können. Auch ruhige Zonen mit Sitzbänken für die Eltern sollten vorhanden sein, Einzäunungen für Sicherheit sorgen. Ebenso zählten unterschiedliche Spielbereiche und -geräte für verschiedene Altersstufen.

Besonders hervorgehoben werden in der Broschüre die Spielplätze an der Paulsenstraße 22a, in der Fregestraße 9 und am Lauenburger Platz in Steglitz. Als schönster Spielplatz im Zentrum von Steglitz wurde der Spielplatz Am Bäkequell gewürdigt. „Hier gibt es fast alles, was sich Kinder wünschen“, bilanzieren SPD-Fraktionsvize Isabel Miels und der stellvertretende SPD-Kreischef Brunero Capella. Im nördlichen und südlichen Teil von Zehlendorf wurden fünf „sehr schöne“ Spielplätze ermittelt, darunter sind die Standorte an der Bolchener Straße, im Gemeindewäldchen und im Schönower Park.

Fehlende Angebote

Die Broschüre listet auch schlechte Spielplätze sowie Gebiete auf, wo es gar keine gibt. So fehlen Plätze im mittleren Teil des Dahlemer Wegs, zwischen Clay- und Thielallee und im Kiez zwischen Lindenthaler Allee und Berlepschstraße. Die Spielplatz-Broschüre kann im Internet heruntergeladen werden. „Laut dem Gesetz über öffentliche Kinderspielplätze müssen je Einwohner ein Quadratmeter Spielplatzfläche vorgehalten werden“, so Miels. „Hiervon ist Steglitz-Zehlendorf leider noch weit entfernt. Hinzu kommt, dass durch die Spielplatzbrachen Flächen als Spielplätze mitgerechnet werden, die tatsächlich keine sind.“

Die SPD-Fraktion fordert, dass Spielplatzbrachen wieder zu Spielplätzen entwickelt und gestaltet werden und dass die Auflistung der Spielplätze entsprechend den tatsächlichen Begebenheiten auf der Homepage des Bezirks aktualisiert und dargestellt wird. Die tatsächlich vorhandene Spielplatzfläche müsse neu berechnet werden. Miels kündigt dazu weitere Anträge und Anfragen in der Bezirksverordnetenversammlung an.

Laufende Sanierung

Bezirksstadträtin Maren Schellenberg (Grüne) verweist auf zahlreiche Sanierungsvorhaben im laufenden Jahr. Dies gelte für den Bolzplatz am Lichterfelder Ring, den Drachenspielplatz in der Blochmannstraße, den Spielplatz an der Schottenburg und den Kinderspielplatz am Rathaus Lankwitz.

www.spd-wuk.de/spielplaetze

Stand: 20. August 2018. Text: Nils Michaelis. Bild: Stefan Bartylla