Zeitzeugen bedauern, dass es bisher nur geschlossene Veranstaltungen gibt

Die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Luftbrücke, 70 Jahre nach deren Beginn, war ein beeindruckendes Stück Geschichtspflege und gleichzeitig eine Feier des Einsatzes für die Freiheit Berlins. Diese festliche Veranstaltung der US-Veteranen in Berlin am 7. August beeindruckte viele Teilnehmer. Sie hatte jedoch einen Haken: Nur geladene Gäste kamen hinein. So verhält es sich auch bei den jährlichen Gedenkveranstaltungen zum Ende der Blockade Berlins. Öffentliche Veranstaltungen zur Luftbrücke,. die Berlin und die Welt so sehr geprägt hat, gibt es bisher nicht. Darüber beklagten sich auch einige Leser beim Berliner Abendblatt, darunter Zeitzeugen, die enttäuscht waren, nicht an dem Gedenken teilnehmen zu können. Ihnen würde es es auch viel bedeuten, die Erinnerung wachzuhalten.

Verweis auf Briefmarkenmesse

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler, die bei dem Gedenken selbst eine Rede gehalten hatte, freut sich grundsätzlich über das Interesse am Thema Luftbrücke. Konkrete Gedenkveranstaltungen plant das Bezirksamt jedoch nicht und verweist diesbezüglich an den Senat. Auch dazu, warum es keine öffentlichen Gedenkveranstaltungen gibt, sagte sie nichts. Jedoch wies Schöttler darauf hin, dass man plane, im Rahmen des Begleitprogramms der Briefmarkenmesse „Aero 2019“ im April kommenden Jahres Veranstaltungen zum Thema Luftbrücke plane, unter anderem Filmvorführungen, Lesungen oder Ähnliches. Planungen dazu würden laufen. Die Messe, die nicht vom Bezirksamt, sondern vom Aero-Philatelisten-Club Otto Lilienthal veranstaltet werde, setze im kommenden Jahr einen Schwerpunkt „70 Jahre Luftbrücke“. Auch verwies sie an das jährliche Gedenken am 12. Mai – eine nicht öffentliche Veranstaltung.

Neue Planungen

Möglicherweise wird sich die Situation bei den Feierlichkeiten im kommenden Jahr jedoch ändern. Die Senatskanzlei habe mit den Planungen für das Gedenken im Mai 2019 begonnen, hieß es auf Anfrage des Berliner Abendblatts. Einzelheiten dazu könne man zwar erst Ende des Jahres bekanntgeben, doch seien auch öffentliche Veranstaltungen Teil der Überlegungen.

19.08.2018, Text/Bild: Wikimedia Commons/Sir James [CC BY-SA2.0 de]