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Kiez um Hardenbergplatz soll sicherer und schöner werden.

Für die einen ist der Kiez rund um den Hardenbergplatz ein Ort, den sie möglichst meiden. Die anderen sehen vor allem das Potenzial, das in dem Areal am Zoo steckt. Auch das Bezirksamt will die Hardenbergstraße nun attraktiver gestalten. Unterstützt wird es dabei von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Die hat nun entsprechende Pläne für ein neues Kultur-Quartier vorgestellt und den nötigen Bebauungsplan ausgelegt.

Neues Stadtviertel

Der Aufbau eines Stadtviertels mit kulturellen Schwerpunkt hat bereits mit der Eröffnung des neuen Delphi Lux-Kinos und der bereits seit Jahren etablierten Galerie C/O Berlin seine Anfänge genommen. „Das Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten, gelegen im Herzen der City West, ist für die Stadt Berlin von außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung“ erklärt auch der Senat. Die Pläne sehen vor, dass die bislang teilweise ungenutzten Flächen zwischen Hardenberg-, Fasanen-, Müller-Breslau-Straße und Bahnviadukt ihrer zentralen Lage entsprechend zu einem urbanen Stadtquartier entwickelt werden. Der Hardenbergplatz soll zudem ganzheitlich so umgebaut werden, dass er seiner Rolle als Drehscheibe für den öffentlichen Personennahverkehr und zentraler Stadtplatz mit Aufenthaltsqualität gerecht wird.

Vielseitige Pläne

Bereits länger steht fest, dass das Areal nördlich der Hertzallee, die Brache hinter dem U-Bahnhof Zoologischer Garten, von der BVG und der Technischen Universität Berlin (TU) zum Standort von Forschungs- und Wissenschaftsgebäuden umgestaltet werden soll. Die entsprechenden Pläne sollen nach Senatsbeschluss „zügig umgesetzt werden“. Für den südlichen Teil der Hertzallee sind Wohnungen und Büroräume im Rahmen einer denkmalschutzgerechten Verdichtung vorgesehen. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger hofft, dass der Kiez rund um den Hardenbergplatz künftig eine eigene Identität hat. „Wir haben da nämlich ein Quartier, das von seiner Nutzermischung her sehr hochwertig ist“, so der Grünen-Politiker. Denkbar sind noch mehr kulturelle Angebote, aber auch eine Aufwertung des Yva-Bogens und des Bahnviadukts.

Potenzial vorhanden

Trotz einiger Theater, Galerien und der Nähe zu den Universitäten spielt das Areal um den Hardenbergplatz in der öffentlichen Wahrnehmung als Kultur-Ort noch keine große Rolle. Das wollen auch die Mieter und Anwohner ändern. Die Yorck-Kinogruppe entschied sich im vergangenen Jahr deshalb bewusst für den Standort in den Yva-Bögen. Und auch was die Kriminalitätsrate am Platz anbelangt, hat sich viel getan. Die als Straßenkriminalität erfassten Straftaten haben sich in den vergangenen zwei Jahren halbiert. Dennoch kommt es nach wie vor häufig zu Gewaltvorfällen rund um den Bahnhof Zoo. Auch auf diese Zahlen sollen sich die neuen Planungen positiv auswirken. Erst vor wenigen Tagen erklärte die Berliner Polizei, dass der Platz von ihnen nicht länger als sogenannter kriminalitätsbelasteter Ort eingestuft wird.

Datum: 5. August 2018, Text: Katja Reichgardt, Bild: WikimediaCommons/Angela Monika Arnold, Berlin