FC Internationale und Rheinflanke gehen feste Partnerschaft ein
Sport verbindet – eigentlich ist das eine Binsenweisheit, aber auch ein Umstand, den sich die Gesellschaft zu Nutze machen kann. Der Schöneberger Fußballclub Internationale Berlin und die Rheinflanke gGmbh, ein gemeinnütziger Träger der Jugend- und Flüchtlingshilfe, wollen dauerhaft in der Flüchtlingsarbeit kooperieren, zunächst im Rahmen des Integrationsprogramms „Hope“.
Mit diesem Projekt wird der FC Geflüchteten zwischen 16 und 17 Jahren eine sportliche Heimat bieten. Auf diese Weise sollen Zugänge ermöglicht werden, die ansonsten nur schwer herstellbar sind. Rheinflanke unterstützt zu gegebenem Zeitpunkt die Integrationsbemühungem mit Lotsen und Jobcoaches. Sie sollen bei Alltagsproblemen helfen und auf dem Weg in die Ausbildungs- und Berufswelt Unterstützung leisten. Ab dem 6. Juli beginnt außerdem ein integratives Sommer- und Ferienprogramm für Jugendliche aus den umliegenden Stadtteilen mit Fußballtraining, gemeinsamem WM-Schauen und zwei Turnieren.
Enormer Bedarf
Auch über das konkrete Projekt hinaus soll die Kooperation von FC und Rheinflanke Vorteile für alle Beteiligten bieten, denn beide kennen sich mit ihren Bereichen der Jugendarbeit hervorragend aus, entsprechend wird es einen gesunden Wissenstransfer geben. „Am Ende werden beide profitieren“, so Gerd Thomas, Vorstand des FC Internationale. „Berlin hat enormen Bedarf an solchen Kooperationen. Der Sport nutzt diese Möglichkeiten viel zu wenig.“ Auch Rheinflanke freut sich auf die Zukunft. „Wir sehen in der wachsenden Metropole große Potenziale in der Kombination Sport und Soziales“, so Geschäftsführer Christoph Rex. Beide Seiten hoffen nun auf weitere Unterstützung aus der Sportwelt, der Verwaltung und Wirtschaft, denn die Kooperationspartner sind überzeugt, dass starke Netzwerke einen Beitrag dazu leisten können, Probleme in der Stadt zu lösen. Die Zusammenarbeit ist auch eine Art Pilotphase: Verläuft diese erfolgreich, ist eine Ausweitung auf andere Vereine und Bezirke denkbar.
Alte Bekannte
Der FC Internationale Berlin wurde im Jahr 1980 gegründet und ist nach eigenen Angaben inzwischen der größte Fußballverein im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Der Verein ist seit 2006 Integrationsstützpunkt der Sportjugend. Rheinflanke wurde ursprünglich in Köln gegründet, ist aber inzwischen an acht Standorten tätig, seit 2015 in Berlin. Schwerpunkt ist eine sportbasierte Kompetenzentwicklung unter Einbeziehung von berufsqualifizierenden und pädagogischen Elementen. Die beiden Partner sind einander auch vor der jetzt vereinbarten Kooperation nicht unbekannt gewesen, denn sie arbeiten bereits seit zwei Jahren projektbezogen miteinander und haben unter anderem ein Fußballprojekt für Kinder mit Fluchthintergrund an sechs Berliner Schulen organisiert. Beide sind Träger des DFB-Integrationspreises.
11.7.2018, Text: Redaktion, Bild: Thinkstock/iStock/Natee127