Einwohnerversammlung sorgt für Unmut statt für Einigkeit.
Der Umbau des Olivaer Platzes sorgt seit langem für Kritik unter den Anwohnern (das Abendblatt berichtete). Auch die kürzlich einberufene Einwohnerversammlung konnte diese nicht mindern. So sprach die Bürgerinitiative Olivaer Platz, die sich seit Bekanntwerden der Baumaßnahmen gegen die Baumfällungen ausspricht, von der Veranstaltung als einer „Farce“. So seien keine der dringenden Einwohneranfragen wirklich beantwortet worden. Auch die bereits durchgeführten Fällungen waren wieder Thema.
Viel Kritik
„Es wurden bereits 36 Bäume abgeholzt, wie wir wissen gibt es für lediglich elf Bäume die entsprechenden Gutachten“, heißt es unter anderem in einem Facebook-Statement des Vereins. Laut Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wurden die Fällungen lediglich auf planungsrechtlich unbefangenen Grünflächen durchgeführt. Insgesamt sind 63 Fällungen geplant, genauso wie 68 Neupflanzungen. Im Parkinneren gab es bislang 102 Bestandbäume. Trotzdem betont das Bezirksamt, dass der Platz grüner werden soll. Und auch ein weiteres Thema sorgte an diesem Abend für Unmut. So war bisher ein Spielplatz auf einer 930 Quadratmeter großen Fläche vorgesehen, wichtiger Teil des vor einigen Monaten geschlossenen Kompromisses. In den neuen Plänen ist der Spielplatz nun jedoch nicht mehr vorgesehen.
Neue Pläne
Stattdessen sollen Spielgeräte auf dem gesamten Platz verteilt aufgestellt werden. Für die anwesenden Eltern keine praktikable Lösung. Etwas positiver, aber dennoch kritisch, wurde der Vorschlag aufgenommen, die Lietzenburger Straße in dem Bereich neben dem Platz in eine Tempo-30-Zone umzuwandeln. Das würde laut Schruoffeneger zu einer Reduzierung der Verkehrsgefahren und einer allgemeinen Lärmreduzierung führen. Bislang sind diese Maßnahmen aber noch nicht beschlossen. Derzeit befinde man sich noch in Gesprächen mit der Senatsverkehrsverwaltung und der Verkehrslenkung Berlin.
Grüne Vielfalt
Der neueste Bebauungsplan wird am 28. Mai, an einem Ort, der noch bekannt gegeben wird, öffentlich ausgelegt. Der Einwurf, ein neues Planverfahren für den kommenden zweiten Bauabschnitt einzuleiten, wurde in der Bezirksverordnetenversammlung bereits im vergangenen Jahr abgelehnt. Seitdem kämpfen Anwohner und der Verein Olivaer Platz um den Erhalt der grünen Vielfalt – zunächst auch mit Erfolg. Im Februar rollten dann trotzdem die Bagger und die ersten Bäume wurden gefällt. Wann die Arbeiten am Olivaer Platz beendet werden, steht noch nicht fest. Noch in diesem Jahr beginnt aber die zweite Bauphase.
Datum: 23. Mai 2018, Text: Katja Reichgardt, Redaktion, Bild: imago/Stefan Zeitz