Das Kunstgewerbemuseum als Laboratorium für neue Denkmodelle

„Food Revolution 5.0. Gestaltung für die Gesellschaft von morgen“ heißt die neue Sonderausstellung im Kunstgewerbemuseum am Matthäikirchplatz. Die Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg entstanden ist, ist bis zum 30. September zu bestaunen. Hier wird vor allem der Frage nachgegangen, wie wir zukünftig essen und wovon wir uns ernähren werden in unserer durch schwindende Ressourcen geprägten Wachstumsgesellschaft?

Tatsache ist: Jeder von uns gestaltet mit seinem Essverhalten den Globus mit. Essen ist längst keine Privatsache mehr, sondern ein hochgradig politischer Akt. Das Berliner Kunstgewerbemuseum verwandelt sich in ein künstlerisch-wissenschaftlich-spekulatives Laboratorium für neue Denk-und Praxismodelle zur Zukunft des Essens und Wohnens. Für die Ausstellung präsentieren 30 internationale Designer ihre Entwürfe, Ideen und Visionen zur Gestaltung der Transformation unseres Ernährungssystems.

Die von Claudia Banz kuratierte Sonderausstellung wurde 2017 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg gezeigt und wurde für Berlin mit neuen Projekten aktualisiert und vom Architekturbüro Kooperative für Darstellungspolitik gestaltet. Sie ist in vier Themenräume gegliedert: Farm, Markt, Küche und Tisch. Angesichts schwindender Ressourcen plädiert die Ausstellung für Postwachstum und alternative Formen des „farmings“ auf dem Land, in der Stadt und der eigenen Wohnung.

Die vorgestellten Projekte reichen von der urbanen Streuobstwiese und einem essbaren Garten über eine Indoor-Farm bis hin zur Insektenfarm und dem Mini-Kompostierer für das Stadt-Apartment. Während der Laufzeit findet ein umfangreiches Rahmenprogramm statt.

Datum: 19.05.2018 Text: Manfred Wolf Bild: Matton Office