
Senat nennt Vorzugsvariante für die Streckenführung der Schnellverbindung „TVO“.
Und wieder ist eine kleine Hürde für die Planung und den Bau zur Tangentialen Verbindung Ost genommen worden. Für das Projekt mit inzwischen jahrzehntelanger Geschichte konnte jetzt eine Trasse festgelegt werden, die von der Märkischen Allee in Marzahn zur Spindlersfelder Straße in Köpenick führen wird. Anfang April wurde diese sogenannte Vorzugsvariante im Berliner Senat vorgestellt.
Einmalige Querung
Der Lückenschluss für die Straßenverbindung zwischen Ahrensfelde im Norden und Köpenick im Süden sieht nun im nördlichen Teil eine westliche Führung an den Bahngleisen vor, ehe sie im südlichen Bereich ab Biesdorf auf die Ostseite der Gleisstränge wechseln soll. Die Senatsverwaltung sieht nach eigenen Angaben „viele Vorteile bei einer Querung der Bahntrasse im Bereich der Lauchhammer Straße“. Im Verlauf der vertiefenden Planungen und der weiteren Beteiligungsverfahren soll aber der genaue Querungsort zur Bahntrasse präzisiert und optimiert werden, heißt es in der Senatsmitteilung weiter. Besonders der Eingriff in das Gebiet des Biesenhorster Sandes könne so weitestgehend vermieden werden. Hier gibt es eine Vielzahl von wertvollen Biotopen, die umfangreich geschützt werden müssten. „Die favorisierte Vorzugsvariante ist ein kluger Kompromiss zwischen dem Schutz der Anwohner, dem Umweltschutz, der Machbarkeit und Kosteneffizienz“, erläuterte Verkehrssenatorin Regine Günther den vorliegenden Ergebnisstand. Eigentlich sollte die wichtige Verbindungsstraße auf der Gesamtlänge dieses Abschnittes auf der Ostseite der Bahn angelegt werden. Eine kostspielige, mehrfache Querung der Gleise hätte so vermieden werden können. Auch Lärmschutzgründe gegenüber den Anwohnern auf dieser Etappe sprachen gegen diese Variante, zu der auch Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick ihr Veto zugunsten eines Baus auf der Westseite eingelegt hatten.
Langwieriges Verfahren
Das komplizierte Prozedere, das sich bereits mehrfach um Jahre verzögert hatte, sieht in den Planungen nun neben der insgesamt vierspurigen Variante für Kraftfahrer auch den Bau eines sogenannten Radschnellweges vor, der parallel zur Straße angelegt werden soll. Mit der favorisierten Routenführung seien alle Argumente, die der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) und die Bürgerinitiativen vorgetragen hatten, anerkannt worden, heißt es in einer Mitteilung des CDU-Abgeordneten Mario Czaja. Jetzt müsse allerdings zügig Klarheit über die Kosten hergestellt werden und von der Senatsverwaltung den Anliegern alle Einzelheiten der Planungen transparent vorgestellt werden. „Angekündigt ist die Öffentlichkeitsbeteiligung ab Oktober 2018. Zuvor wird der aus Vereinen, Verbänden und engagierten Bürgern zusammengesetzte Projektbeirat die Variante gründlich unter die Lupe nehmen, was ich ausdrücklich begrüße!“, so Czaja.
Verzögerter Zeitplan
Hatte man im Oktober 2015 noch mit dem Beginn eines Planfeststellungsverfahrens für das Jahr 2017 gerechnet, gehen die Planer nun von einem Baubeginn nicht vor dem Jahr 2021 aus.
Datum: 9. Mai 2018, Text: Stefan Bartylla, Bild: Imago/ Jürgen Ritter