Im Wedding eröffnet Büro für integratives Nachbarschaftsprojekt.
Schon von weitem ließ sich gut erkennen, wo das neue Büro des Projektes „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“ seinen Anstand feierte. Am Eingang hingen Luftballons und Pappschilder zeigten, welches Programm die Besucher an diesem Tag noch erwartet. Die standen in großen Gruppen auf dem Bürgersteig vor dem neuen Büro oder bedienten sich drinnen am Kuchenbuffet. Zur Eröffnung kamen zahlreiche Partner, Mitarbeiter, Flüchtlinge, Interessierte und eben auch Nachbarn, um zusammen zu feiern, zu essen, sich auszutauschen. Genau das macht das Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen auch aus. Es soll Flüchtlinge und ihre Nachbarn vernetzen und ihnen auf diese Weise die Integration erleichtern.
Benn-Programm
„In vielen Stadtteilen befinden sich Unterkünfte für Geflüchtete, in denen zum Teil mehrere hundert Menschen unterschiedlicher Herkunft leben. Hierdurch wird sich die Nachbarschaft im Umfeld der Unterkünfte verändern, was Potenziale birgt, aber auch Konflikte verursachen kann. Gute Erfahrungen bei der Integration im Stadtteil wurden mit der sozialräumlichen Strategie des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt gemacht. BENN greift diese Erfahrungen auf und entwickelt sie weiter“, heißt es unter anderem in der veröffentlichten Programm-Erklärung des Senats.
Neues Büro
Am 3. Mai feierte nun das Projektbüro in der Samoastraße 7 seine Eröffnung. Von hier aus werden künftig die Angebote für die Gemeinschaftsunterkunft in der Quitzowstraße und den beiden Unterkünften im Brunnenviertel koordiniert. Das Büro soll zudem eine Anlaufstelle für alle Bewohner sein, die Fragen, Anregungen und Wünsche haben. Auch Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel freute sich über das rege Interesse an dem Projekt. „Neben einem Zugang zur deutschen Sprache sind ein Job und eine gute Vernetzung in dem Kiez, in dem man wohnt, die wichtigsten Punkte, die zu einer gelungenen Integration führen. Durch das BENN-Team Mitte wird ein Netzwerk geschaffen, mit dessen Hilfe Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte ein Teil der Nachbarschaft werden “, erklärte der Grünen-Politiker.
Jobs vermitteln
Zum BENN-Büro gesellt sich in der Samoastraße noch eine Jobvermittlung, die den Flüchtlingen bei der Berufsfindung hilft. Auch Ute Krüger von der Senatsverwaltung und der Vorstand der Berliner Stadtmission, Träger des Projekts in Mitte, waren bei der Eröffnung vor Ort. Nach den Ansprachen der beteiligten Träger folgte ein buntes Programm aus Filmvorführung und viel Zeit für Gespräche. Ab sofort steht das Büro dann allen Interessierten offen. Das heißt aber nicht, dass sich künftig alles in der Samoastraße abspielen wird. Das BENN-Team wird auch künftig die meisten Veranstaltungen und Aktionen rund um die Flüchtlingsunterkünfte planen.
Der Vertrag für das Büro-Haus mit Blick auf den Kanal läuft zunächst bis zum Dezember 2021. Bis dahin haben die BENN-Mitarbeiter viel vor. Wer sich über das Programm und anstehende Pläne des Projekts informieren möchte, hat dazu unter anderem am 15. Mai beim kommenden Nachbarschaftstreffen Gelegenheit.
Text und Bild: Katja Reichgardt