Aufenthaltsqualität und Nachbarschaft sollen gestärkt werden.
Der Lutherplatz gilt als das Herz der Spandauer Neustadt. Mit der markanten Lutherkirche im Zentrum könnte er sogar ein Schmuckstück sein. Doch viele Anwohner meiden den Ort. Der Grund: In der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit der Trinkerszene, die sich dort seit Jahren trifft. Nachbarn beschwerten sich über die zunehmende Vermüllung des Platzes. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen verschiedenen Nutzergruppen.
Der Quartiersrat hat nun grünes Licht für ein Projekt gegeben, das den Lutherplatz im positiven Sinne wieder in den Mittelpunkt rücken soll. Dessen Ziel: Der Lutherplatz wird zum Experimentierfeld für vielfältige Ideen und Ansätze. Er soll zu einem belebten Platz – einem Nachbarschaftstreffpunkt – mitten im Kiez werden, der von allen Bewohnern der Neustadt für seine Aufenthaltsqualitäten geschätzt und gerne und regelmäßig frequentiert wird.
Identifikation fördern
Dafür wurden drei Maßnahmenpakete zusammengestellt: Anwohner sollen aktiviert werden, sich mit dem Lutherplatz zu identifizieren und für ihn verantwortlich zu fühlen. Der Ort soll mit neuem Leben erfüllt und neue Nutzungen etabliert werden. Die Platzgestaltung soll optimiert und die Aufenthaltsqualität verbessert werden. All das soll in Kooperation mit der Eigentümerin des Platzes, der Evangelischen Luther-Kirchengemeinde, geschehen, teilt das Quartiersmanagement Spandauer Neustadt mit. Dieses bereitet zurzeit die Ausschreibung für eine Trägersuche vor. Das Projekt soll im kommenden Juli starten.
Zwischen 2011 und 2012 wurde der Lutherplatz von dem Landschaftsarchitektur-Büro Gruppe F unter Beteiligung von Anwohnern und mit Baufondsmitteln umgestaltet und aufgewertet. Der Kinderspielplatz wurde erweitert, ein eingezäunter Spielwiese angelegt, die Tischtennisplatte versetzt und die Schleichwege gepflastert. „Trotz einer gestalterischen Qualität und der zentralen Lage im Kiez bleibt der Lutherplatz ein ,Sorgenkind’ mit den altbekannten Herausforderungen, die dazu führen, dass der Platz von vielen Anwohnern gemieden wird“, beschreibt das Quartiersmanagement den gegenwärtigen Zustand.
Text: red/nm, Bild: Quartiersmanagement Spandauer Neustadt