Second-Hand-Supermarkt sucht aber weiter nach neuer Ladenfläche.
200 bis 500 Quadratmeter Ladenfläche sollten es sein. Und auch die Lage spielt für Gründer Raphael Fellmer und sein Team eine wichtige Rolle bei der Wahl des neuen Standorts für ihren SriPlus Supermarkt. Das Bezirksamt sicherte bereits seine Unterstützung bei der Suche zu. Noch aber fand sich keine geeignete Fläche für das in Berlin einzigartige Konzept. Seit dem 8. September befindet sich der erste SirPlus Rettermarkt, der neben krummem Gemüse auch abgelaufene Lebensmittel verkauft, in der Wilmersdorfer Straße 59.
Viele Kunden
Seitdem besuchten rund 100.000 Kunden das Ladengeschäft, wurden 300 Tonnen Lebensmittel gerettet und über 100 Paletten der geretteten Produkte an gemeinnützige Vereine gespendet. „Der Erfolg von SirPlus spiegelt den gesellschaftlichen Wandel wider, denn immer mehr Menschen möchten verantwortungsvoll und nachhaltig konsumieren. Bei uns schont man damit nicht nur den Planeten, sondern auch seinen Geldbeutel“, so Raphael Fellmer.
Neue Ideen
Bislang konnte SirPlus dank des Vermieters, der Maruhn Real Estate Investment GmbH (MREI) mietfrei in den Räumlichkeiten in der Wilmersdorfer Straße ihre geretteten Lebensmittel verkaufen. Nun sollen die Räume anderweitig vermietet werden – und SirPlus will sich vergrößern. Seit Herbst 2017 gibt es neben dem Ladengeschäft auch einen Online-Shop, in welchem die sogenannten „Retterboxen“, Pakete mit einzelnen Lebensmitteln, nach Hause bestellt werden können.
Mehr Platz
Anfangs stellte das Unternehmen Lieferey dafür eine 150 Quadratmeter Lagerfläche in Tempelhof zur Verfügung. Doch das wurde schnell zu klein. Inzwischen hat SirPlus sein Lager auf ganze 1.000 Quadratmeter vergrößert. Pünktlich zum sechsmonatigen Bestehen des Second-Hand-Supermarkts stellte SirPlus nun auch einen Automaten mit aussortierten süßen und deftigen Snacks, den sogenannten „Rett-O-Mat“, auf. Sämtliche Lebensmittel werden laut Fellmer vorab einer sorgfältigen Qualitätskontrolle unterzogen. Der Automat befindet sich auf dem Campus des Europäischen Energieforums (EUREF) im Bezirk Schöneberg. Das Team von SirPlus sucht berlinweit nach neuen Ladenräumen. Das Bezirksamt hofft aber auf neue Räumlichkeiten in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Text: Katja Reichgardt, Bild: SirPlus, Raphael Fellmer