Neue Ausstellung im Museum für Kommunikation zeigt, was die Kreativen dieser Welt antreibt.

David Bowie hat ihm seine Antwort auf einen Zettel geschrieben, Johnny Depp verewigte seine Gedanken zu dem Thema auf einer Zigarillo-Schachtel und Frank-Walter-Steinmeier auf einem Briefumschlag. Sie alle sollten eine Frage beantworten: Why are you creative? Warum bist du kreativ? Seit rund drei Jahrzehnten richtet Hermann Vaske, selbst Künstler, Autor und Produzent, diese Frage an zahlreiche Prominente aus den unterschiedlichsten Bereichen.

Viele Antworten

Mehr als 1.000 von diesen „Kreativen“ haben ihm geantwortet – in handgeschriebenen Worten und Sätzen, in Form von Zeichnungen, Bildern oder Videos. 300 dieser Antworten zeigt Vaske noch bis zum 8. April im Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16.

Zur Ausstellungseröffnung kamen neben Hermann Vaske selbst auch der Schauspieler Samuel Finzi und Regisseur Volker Schlöndorff, um über ihr Verständnis von Kreativität zu reden. Dabei wurde deutlich, dass sich die meisten der sogenannten „Kreativen“ gar nicht als solche verstehen. Auch bei einem Gang durch den kleinen Ausstellungsraum wird klar, dass es die unterschiedlichsten Sichtweisen auf das Thema gibt. So hat der Regisseur Tony Kane als Antwort direkt ein Messer gezückt und sein Blut auf das Papier tropfen lassen. Ridley Scott wiederum, ebenfalls Regisseur, antwortete mit einem profanen: „It“s better than cleaning windows“, es sei besser als Fensterputzen. Viele Künstler sehen Kreativität auch als Antrieb für ihre Arbeit und als Selbstverständlichkeit.

Ein Denkanstoß

Oftmals findet sich auf den eingerahmten Notizen auch der Satz: „Weil ich muss“. Hermann Vaske will mit seiner Ausstellung, die nach dem Zwischenstopp in Berlin, weiter Richtung Frankfurt am Main zieht, jeden Besucher dazu bewegen, über die eigene Kreativität nachzudenken. Jeder soll sich nach dem Besuch der Museumsausstellung selber fragen: „Warum bin ich kreativ?“

Die Ausstellung im Museum für Kommunikation hat noch bis zum 8. April, täglich außer an Montagen, für Besucher geöffnet.

Text und Bild: Katja Reichgardt