Bauen: Neues Hochhaus könnte bis zu 240 Meter hoch werden.
Der Ku’damm will hoch hinaus. So entstehen rund um die Shoppingmeile immer mehr Hochhäuser, wie zuletzt das „Upper West“. Jetzt könnte der Bau eines weiteren Wolkenkratzers am Europacenter bevorstehen. Der neue Turm soll dabei bis zu 240 Meter in den Himmel ragen und wäre damit doppelt so hoch wie das existierende Bürohochhaus von Karl Heinz Pepper aus dem Jahr 1965, das lediglich 80 Meter misst.
Die Idee zum Neubau stellten Stararchitekt Helmut Jahn und Centermanager Uwe Timm kürzlich bei dem Workshop „Wachsende Stadt City West“ vor. Wird der Turm gebaut, würde er das Parkhaus und die Thermen am Europa-Center ersetzen. Bei den Ämtern wurde der Hochaus-Neubau bislang noch nicht beantragt, noch sei es laut Uwe Timm nur „eine Vision“. Wird diese in den kommenden Jahren tatsächlich umgesetzt, müssten sich die Architekten und der Bezirk noch auf einen der Entwürfe einigen, die Helmut Jahn nun vorgestellt hat. In einem davon reicht das Gebäude 160 bis 180 Meter in die Höhe.
In einer anderen würde der Turm sogar über eine 240 Meter hohe Spitze mit einem 200 Meter hoch gelegenen Café verfügen. Über eine bestimmte Nutzung der Fläche konnten die Planer bisher auch nichts sagen. Die große Nachfrage nach Büroräumen und Wohnungen in der Innenstadt lassen aber eine Kombination aus beidem vermuten. Lange Zeit galt das Hochhaus mit dem Mercedes-Stern als Wahrzeichen im Westen Berlins – und als höchstes Hochhaus der Stadt. Rund 50 Jahre später ist laut Center-Manager Uwe Timm „die Zeit reif für ein neues Wahrzeichen“.
Sollten sich der Bezirk und die Familie Pepper für den 250 Meter hohen Turm entscheiden, würde dieser sogar das „Upper West“ und das Zoofenster, die beide „nur“ 119 Meter messen, überragen. Helmut Jahn, unter Kennern auch „Turmvater Jahn“ genannt, plante bereits andere bekannte Berliner Hochhäuser wie das 60 Meter hohe Neue Kranzler-Eck, das Sony-Center und den Bahn-Tower am Potsdamer Platz.
Und noch ein Grundstück der Familie Pepper stand an dem Abend auf dem Plan: Am Ernst-Reuter-Platz 6 besitzt die Familie einen Gebäudekomplex, in dem früher die Deutsche Post saß. Seit der Wende steht das Gebäude leer, Bemühungen der Eigentümer hier ein modernes Hochhaus zu bauen, scheiterten bisher allesamt an der Richtlinie, dass das Gebäude nicht höher werden darf als das benachbarte Telefunken-Haus. Dies sei vielleicht erst in zehn bis 20 Jahren möglich. Zuvor soll es immerhin erst einmal saniert werden. Für die Zeit danach hat Helmut Jahn aber auch schon den passenden Entwurf parat, der dann gleich fünf Wolkenkratzer rund um den Platz vorsieht.
Kr/Red., Bild: imago/Schöning