So nach und nach werden die Folgen des Sturms Xavier auch in Spandau deutlich.

Noch gibt es keine endgültige Bilanz dafür, was das Sturmtief „Xavier“ vor zwei Wochen in Berlin angerichtet hat. Doch allein die Tatsache, dass ein Mensch ums Leben gekommen ist, unterstreicht die besondere Gefahr einer Wetterlage, deren Ausmaß viele überraschte. Rund 46.000 Bäume sind nach Angaben des Senats umgestürzt oder stark geschädigt worden. 10.000 Park- und Straßenbäume wurden geschädigt. In den Bezirken laufen die Aufräumarbeiten ebenfalls auf Hochtouren. In vielen Bereichen übersteigen die Kosten für das Aufräumen die bezirklich zur Verfügung stehenden Mittel.

Stark beschädigt

Für den Bezirk Spandau liegen nun erste Zahlen des Straßen- und Grünflächenamtes vor: Insgesamt wurden 555 Bäume entwurzelt bzw. so stark beschädigt, dass sie beseitigt werden müssen. Die Räumungsarbeiten dauern noch an. Im Einzelnen handelt es sich dabei um: 90 Bäume an öffentlichen Straßen, 250 Bäume in Grünanlagen; 80 Bäume auf Schul- und Sportanlagen sowie 135 Bäume auf dem Friedhof „In den Kisseln“. Der finanzielle Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als zwei Millionen Euro: Der reine Abtransport und die Verwertung der betroffenen Bäume schlagen dabei mit etwa 800.000 Euro zu Buche. Bei einem vollständigen Ersatz durch Aufforstungsmaßnahmen kommen 880.000 Euro hinzu. Auf Pflegemaßnahmen bei beschädigten Bäumen entfallen etwa 400.000 Euro. Die Aufräumarbeiten werden zum großen Teil von Mitarbeitern des Bezirksamtes geleistet. Hinzu kommen Aufträge an Fremdfirmen.

Weiterhin Gefahr

Besonders betroffen ist nach wie vor der Friedhof „In den Kisseln“, Pionierstraße 82. Da dort Aufräumarbeiten stattfinden und weiterhin Gefahr durch beschädigte Bäume besteht, muss der Friedhof für alle Gewerbetreibenden noch mehrere Tage und für die Öffentlichkeit bis auf weiteres gesperrt bleiben. Aus gegebenem Anlass wird ausdrücklich darum gebeten, sich vom verschlossenen Friedhofsgelände fernzuhalten. Ein Sicherheitsdienst überprüft am Wochenende Türen, Tore und Zäune. Durch den Sturm wurden auf dem Friedhof 135 Bäume so geschädigt, dass diese teil-weise aufwendig geborgen, sukzessive zersägt und abtransportiert werden müssen. Die Arbeiten sind in vollem Gange, allerdings wurden nach heutigem Stand 35 Bäume noch nicht geborgen. Außerdem konnten viele Starenkästen in Höhen zwischen 20 und 30 m noch nicht entfernt werden. Zusätzlich sorgen Baumstümpfe mit großen Wurzeltellern am Boden für Gefahren. Vor allem Grabeinrichtungen, Wege und Ausstattungsgegenstände sind zu Schaden gekommen.

Viele Bäume wurden einfach umgeweht

Selbst Steinplatten wurden durch Entwurzelung mitgerissen

Zusätzliche Gelder

Die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther (parteilos/für Grüne): „Noch immer ist das Betreten der Park- und Grünanlagen und des Waldes gefährlich, weil abgebrochene Äste aus den Baumkronen herunterfallen können. In Absprache mit dem Finanzsenator erhalten die Bezirke 1,2 Millionen Euro als Sofortmaßnahme, damit die umgestürzten Bäume auf den Straßen, Parks und Friedhöfen möglichst schnell beseitigt werden können. Damit Berliner die Parks sobald wie möglich wieder gefahrlos nutzen können, werden wir den Grünflächenämtern der Bezirke zusätzliche Gelder zur Beseitigung der Sturmschäden zur Verfügung stellen.“ Die Berliner Forsten arbeiten unter Hochdruck daran, die Haupt- und Nebenwege im Wald zu sichern. Die Waldspielplätze werden voraussichtlich nächste Woche wieder genutzt werden können, so Günther.

Red/Nm/MW, Bild: Straßen- und Grünflächenamt Spandau